Transferverbot für Chelsea

SID
Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch darf in nächster Zeit nicht mehr einkaufen gehen
© Getty

Schock für den FC Chelsea: Der Weltverband FIFA hat gegen den Klub von Michael Ballack wegen Vertragsbruchs bei einem Spielerwechsel ein Transferverbot bis Januar 2011 verhängt. Chelsea kündigte bereits an, energisch gegen die verhängte Strafe vorzugehen.

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Damit dürfen die Blues in den nächsten beiden Transferperioden (Winter 2009/10 und Sommer 2010) keine Spieler aus dem In- und Ausland verpflichten. Hintergrund für die drastische Strafe ist der Vertragsstreit um den Spieler Gael Kakuta, der 2007 von RC Lens zum Klub von Michael Ballack gewechselt war.

Stellungnahme der FIFA eindeutig

Lens hatte bei der FIFA Beschwerde wegen Vertragsbruchs eingereicht. Die Schlichtungskammer der FIFA folgte dem Gesuch der Franzosen. "Chelsea ist es in den kommenden beiden Transferperioden untersagt, Spieler zu verpflichten, weder national noch international", heißt es in einer Stellungnahme der FIFA.

Chelsea habe demnach den Spieler zum Vertragsbruch angehalten. Der Teenager wurde von der FIFA für vier Monate für alle offiziellen Spiele gesperrt.

Chelsea zudem mit Geldstrafe bedacht

Zudem muss der Akteur eine Strafe in Höhe von 780.000 Euro zahlen, für die Chelsea haftet. Die Engländer müssen außerdem eine Ausbildungsentschädigung von 130.000 Euro an Lens entrichten.

Linksaußen Kakuta (heute 18) wurde 2007/2008 als Topscorer seines Teams zum Nachwuchsspieler des Jahres der Chelsea-Academy gewählt und gilt als einer der kommenden Stars der Premier League. Zuletzt pausierte er zwar wegen eines im Februar erlittenen Knöchelbruchs, wurde jetzt aber von den Blues für das 25-köpfige Champions-League-Aufgebot gemeldet.

"Die Sanktionen sind beispiellos"

Laut FIFA-Regularien hat Chelsea nun zehn Tage Zeit, dagegen vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch einzulegen. Der Verein kündigte bereits an, energisch gegen die verhängte Strafe vorzugehen.

"Der FC Chelsea wird allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Entscheidung der FIFA-Schlichtungskommission im Fall Gael Kakuta vorgehen. Die Sanktionen sind in ihrem Ausmaß beispiellos und stehen in keinem Verhältnis zu dem vermeintlichen Vergehen. Gleiches gilt für die erhobene Geldstrafe. Weitere Angaben können wir vorerst nicht machen. Wir müssen diese außerordentliche Entscheidung erst genau analysieren", hieß es auf der Homepage des Vereins.

Lens-Präsident Gervais Martel äußerte sich zufrieden: "Das ist die Strafe, die ich erwartet hatte. Der Spieler gehörte uns. Chelsea hat ihn gestohlen. Ich hoffe, dass alle großen Vereine jetzt verstehen, dass sie mit kleineren Klubs so nicht umspringen können."

Chelsea kein unbeschriebenes Blatt

Chelsea ist bei der FIFA indes kein unbeschriebenes Blatt mehr. Bereits im Juni 2005 stand der Transfer von Ashley Cole von Konkurrent FC Arsenal zu den Blues im Zwielicht.

Weil Chelsea mit dem Spieler verhandelt hatte, obwohl er noch länger als ein Jahr Vertrag bei Arsenal hatte, wurde Chelsea bestraft. Der Klub musste 300.000 Pfund, Trainer Jose Mourinho 200.000 Pfund und Cole selbst 100.000 Pfund Strafe zahlen.

Roma 2005 mit gleicher Strafe bedacht

Nicht zum ersten Mal verhängte die FIFA eine Transfersperre. Der AS Rom wurde 2005 wegen Unregelmäßigkeiten beim Transfer von Philippe Mexes mit derselben Strafe belegt.

Damals zog Rom vor den CAS, der wiederum die Strafe auf eine Transferperiode verringerte. Sollte Chelsea ähnlich erfolgreich sein, könnten Besitzer Roman Abramowitsch und Trainer Carlo Ancelotti im nächsten Sommer wieder einkaufen gehen.

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