Chelsea siegt im Londoner Derby

Von SPOX
Der FC Chelsea hat das Derby in London beim FC Fulham mit 2:0 gewonnen
© Getty

Der FC Chelsea und die Tottenham Hotspur haben sich mit ihren dritten Siegen in Serie an die Tabellenspitze geschossen. Arsenal untermauert den guten Eindruck und hat einen Spieler in den Reihen, der in die Fußstapfen einer Legende tritt. Manchester United hat sich dagegen wieder erholt. ManCity-Coach Mark Hughes muss seine Spieler zügeln.

Cookie-Einstellungen

Michael Ballack hält mit dem FC Chelsea alle vier Titel in dieser Saison für möglich - und das wohl zurecht: Der FA-Cup-Sieger hat nach dem 2:0 (1:0) beim FC Fulham am Sonntagabend weiterhin eine weiße Weste und liegt mit neun Punkten nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter Spitzenreiter Tottenham Hotspur.

Die Spurs siegten 2:1 (0:0) bei West Ham United. Didier Drogba (39.) und Nicolas Anelka (76.) trafen für die Mannschaft von Teammanager Carlo Ancelotti. Ballack spielte 90 Minuten.

"Die Mannschaft hat sowohl die Klasse auf dem Platz als auch die Erfahrung, um nationale wie internationale Titel zu gewinnen", sagte Ballack vor dem Spiel mit Blick auf die Liga, die Champions League, den FA-Cup und den Ligapokal.

Diaby der neue Vieira?

Der FC Arsenal hat indes am Samstag seinen guten Eindruck vom Ligastart gegen Everton (6:1) bestätigt und ist im Emirates Stadium auch über Portsmouth mit 4:1 hinweggefegt.

Bei seinem Saisondebüt brachte Abou Diaby die Gunners auf die Siegerstraße, als er per Doppelschlag innerhalb von drei Minuten (18. und 21.) früh auf 2:0 stellte.

Nach der Partie bekam der Franzose den Ritterschlag von Coach Arsene Wenger, der ihn mit Arsenal-Legende Patrick Vieira verglich: "Abou ist ein etwas offensiverer Spieler, aber in der Rückwärtsbewegung ist er exakt so wie Vieira. In der Balleroberung sieht es komplett so wie bei Patrick aus", frohlockte Wenger.

Ramsey für Fabregas

Der Trainer traut dem 23-Jährigen in dieser Spielzeit den großen Durchbruch zu: "Das könnte Abous Jahr und Abous Saison werden. Er hatte eine gute Vorbereitung und sieht sehr elegant und kräftig aus. Er hat alles, was man sich erträumen würde, um in der Premier League zu spielen", so Wengers Einschätzung.

Nachdem die weiter punktlose Elf aus Portsmouth wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer markierte (Younes Kaboul, 37.), ging es mit 2:1 in die Pause. Wenger ließ Cesc Fabregas aufgrund einer leichten Verletzung am Bein in der Kabine und brachte für ihn Youngster Aaron Ramsey.

Und der Waliser fügte sich gleich stark ein. Nach dem 3:1 durch William Gallas (51.) sorgte er 17 Minuten später mit dem 4:1 für die endgültige Entscheidung.

Arsenal nun Erster

Mit 10:2 Toren und einer optimalen Punktausbeute grüßen die Gunners nun von der Tabellenspitze. Das hatten die Experten auf der Insel nach der durchwachsenen Vorsaison nicht erwartet.

"Das würde mich sehr befriedigen", antwortete daher auch Wenger auf die Frage eines Journalisten, ob er die Kritiker gerne davon überzeugen würde, dass ihre Meinung falsch war.

Die Bezeichnung Titelfavorit geht ihm allerdings zu weit: "Ich habe gesagt, dass man erst nach zehn Spielen einen Trend ablesen kann. Zudem müssen wir nun gegen Manchester United und Manchester City spielen."

ManUtd wieder da

Dennoch ist der französische Coach davon überzeugt, dass sein Team noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht hat. "Wir haben jederzeit das Gefühl, Tore schießen zu können. Nach den ersten zwei Spielen wissen wir, dass wir zehn gemacht haben. Es hätten aber mehr sein können. Dennoch ist es natürlich ein brillianter Start, der Selbstvertrauen und Schwung geben sollte."

Einen brillianten Start hat Manchester United - wie gewohnt - nicht hingelegt. Die Red Devils haben sich aber nach der Blamage von Burnley (0:1) eindrucksvoll zurückgemeldet und in Wigan mit 5:0 gewonnen.

Nach der schwachen Vorstellung im Turf Moor bekam die Truppe von Sir Alex Ferguson ordentlich Gegenwind von der englischen Presse: Schlechter Sturm, kein adäquater Ronaldo-Ersatz und aufreizende Arroganz waren da die Vorwürfe.

Tore für die Geschichtsbücher

Doch die Vorstellung im DW Stadium war genau so, wie sich Ferguson das vorgestellt hat: In einer auf sieben Positionen veränderten Mannschaft stachen vor allem die zuvor kritisierten Stürmer heraus. Wayne Rooney, Dimitar Berbatow, Michael Owen und Nani sorgten für die Treffer.

Rooney hat sich mit seinen Treffern 100 und 101 in die Geschichtsbücher geschossen. "Ich weiß, dass ich noch viele Spiele und Tore vor mir habe. Das ist etwas, worauf ich nach meiner Karriere zurückblicken werde", sprach er stolz in die Kameras.

Michael Owen, der nach 72 Minuten für Rooney eingewechselt wurde, brauchte nur dreizehn Minuten für sein erstes Tor im United-Trikot. Der Neuzugang traf damit erstmals seit dem 10. Januar wieder in einem Pflichtspiel. Kollege Rooney war vollen Lobes: "Das war für ihn sehr wichtig. Wir freuen uns sehr für Michael."

Tevez erstmals von Anfang an

Doch trotz des deutlichen Sieges sollte nicht verschwiegen werden, dass Wigan ordentlich Paroli bot und auch hätte in Führung gehen können. Mit dem Doppelschlag durch Rooney und Berbatow (56. und 58.) war die Gegenwehr dann allerdings gebrochen, so dass ManUtd viel Raum und somit leichtes Spiel hatte.

Ähnlich erfolgreich wie der FC Arsenal ist auch Manchester City gestartet. Nach dem 2:0-Auswärtssieg in Blackburn fing man sich auch im ersten Heimspiel der Saison gegen die Wolverhampton Wanderers kein Gegentor und siegte mit 1:0.

Trainer Mark Hughes setzte erstmals Carlos Tevez von Beginn an ein. Das Tor des Tages schoß jedoch ein anderer prominenter Neuzugang: Emmanuel Adebayor traf nach 17 Minuten zum zweiten Mal im zweiten Spiel.

Hughes muss Offensivgeist zügeln

Dabei klappte das Zusammenspiel der zwei Hochkaräter schon vorzüglich. Sah auch Hughes so: "Das war besonders in der ersten Halbzeit schon recht gut. Das sah nach einer vielversprechenden Zusammenarbeit der beiden aus."

Trotz des guten Starts sieht Hughes sein Team noch in der Findungsphase: "Es gab in diesem Sommer große Veränderungen bei uns. Wir stehen noch am Anfang in der Entwicklung der Mannschaft. Das ist ein Lernprozess, der noch dauern wird."

Dabei will der Coach auch das Problem angehen, dass viele Akteure bei ManCity vom Spielertyp her offensiv ausgerichtet sind und somit immer latent das Risiko besteht, blind ins Verderben zu rennen.

Liverpool erst am Montag

"Ich gebe zu, dass es manchmal schwer ist, die offensiven Instinkte meiner Spieler im Zaum zu halten. Ich denke, dass wir immer offensiv spielen sollten. Die Jungs müssen aber auch erkennen, wie es in einem Spiel steht und dann notfalls auch auf reinen Ballbesitz spielen", sagteHughes.

Den Spieltag komplettiert am Montag der FC Liverpool im Duell mit Aston Villa (21 Uhr).

Der 3. Spieltag der Premier League im Überblick