Abramowitschs Plan B mit Advocaat

Von SPOX
Roman Abramowitsch (l.) plant weiter mit Guus Hiddink als Chelsea-Trainer
© Getty

Zwei Spiele, zwei Siege: In Chelsea sprechen die Fans bereits vom Guus-Hiddink-Effekt. Seit der Niederländer das Trainer-Amt von Luiz Felipe Scolari übernommen hat, stimmen die Ergebnisse - und auch spielerisch zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab.

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Auch die Spieler äußern sich vor dem Spiel gegen Wigan Athletic (Sa., 16 Uhr im LIVE-TICKER & Internet TV) durchwegs positiv über Guus Hiddink. Allen voran Didier Drogba, der unter Scolari hinter Nicolas Anelka nur die zweite Geige im Angriff der Londoner spielte.

"Man kann schon nach zwei Spielen erkennen, dass Hiddink viel an unserer Organisation auf dem Platz arbeitet", sagte Drogba, der auch persönlich vom Vertrauen des neuen Trainers profitiert.

Drogba: "Drogba war nie weg"

"Drogba war nie weg", spricht der Ivorer von sich selbst in der dritten Person: "Drogba hat nur nicht gespielt. Aber ich bin immer noch der Alte und gebe immer noch mein Bestes - ich brauchte nur Spielpraxis. Nun schenkt Hiddink mir das Vertrauen, was psychologisch für mich unheimlich wichtig ist."

Doch auch andere Spieler betonen mittlerweile die Vorteile des Trainerwechsels.

"Wir mochten Scolari, und ein Trainerwechsel ist nie einfach", sagte etwa Abwehrspieler Ahsley Cole, räumte aber auch ein: "Es ist nun ein Neuanfang für etliche Spieler, und ich habe das Gefühl, wir glauben wieder mehr an uns."

Hilfe von Advocaat?

Angeblich arbeitet Roman Abramowitsch hinter den Kulissen auch schon fieberhaft an einer Vertragsverlängerung mit Hiddink. Bislang hatte der Niederländer immer beteuert, er werde Chelsea im Sommer wieder verlassen, um sich wieder voll auf sein Amt als russischer Nationaltrainer zu konzentriert. Doch Abramowitsch, der auch die russische Nationalmannschaft zu weiten Teilen finanziert, arbeitet angeblich an einer Alternative: Hiddinks Landsmann Dick Advocaat soll die Sbornaja im Sommer übernehmen - und Hiddink könnte in London bleiben.

Auch Advocaat genießt in Russland höchstes Ansehen, seit er 2007 mit Zenit St. Petersburg zuerst die Meisterschaft und anschließend den UEFA-Cup gewann. Hiddink selbst wollte sich indes nicht weiter zu den Spekulationen äußern: "Wenn es etwas Neues gibt, werden wir es schon vermelden."

FC Middlesbrough - FC Liverpool (Sa., 16 Uhr):

Weil  Manchester United am Sonntag gegen Tottenham das Carling-Cup-Finale bestreitet, hat der FC Liverpool gegen Middlesbrough die Gelegenheit, den Abstand auf den Tabellenführer zumindest vorübergehend auf vier Punkte zu verkürzen.

"Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, sind wir wieder voll im Titelrennen", sagte entsprechend Liverpools Trainer Rafa Benitez. Denn nach diesen beiden Spielen geht es zum direkten Duell gegen United. Benitez: "Mal sehen, wo wir dann stehen. Aber vielleicht haben wir ja im Old Trafford eine Art Endspiel."

Allerdings muss der Spanier am Samstag wohl auf seinem Landsmann Fernando Torres verzichten. Der Angreifer zog sich im Champions-League-Spiel bei Real Madrid am Mittwoch eine Knöchelverletzung zu. "Ich glaube nicht, dass Fernando gegen Middlesbrough auflaufen kann", sagte Benitez am Freitag.

Dafür kann Liverpool wohl wieder auf die Dienste seines Kapitäns vertrauen. Steven Gerrard wird vermutlich in die Startformation zurückkehren: "Er hat seine Achillessehnen-Probleme auskuriert. Die Chancen stehen gut, dass er spielen kann", so Benitez.

FC Arsenal - Fulham FC (Sa.,16 Uhr):

Was ist nur aus "scoring, scoring Arsenal" geworden? Die letzten drei Liga-Spiele endeten allesamt 0:0. Und nun kommt am Samstag auch noch der FC Fulham ins Emirates Stadium: Mit sechs torlosen Unentschieden in der laufenden Saison die schlimmsten Torverweigerer der Premier League.

Das verspricht nicht unbedingt einen Leckerbissen. Verantwortlich für die Sturmmisere der Gunners ist allerdings in erste Linie die lange Liste an Verletzen. Auch gegen Fulham fällt mit Theo Walcott, Eduardo, Mikael Silvestre, Emmanuel Adebayor, Cesc Fabregas und Tomas Rosicky fast eine komplette Stammmannschaft aus.

Doch auch die Chancenverwertung ließ in den letzen Spielen zu wünschen übrig. Vor allem der junge Nicklas Bendtner geriet dabei zuletzt ins Kreuzfeuer der Kritik.

Arsene Wenger aber brach nun eine Lanze für den 21-jährigen Dänen: "Wir erhöhen doch jetzt nicht den Druck auf den Jungen. Je größer man ein Problem macht, desto schwieriger wird es, es auch wieder zu lösen. Nicklas wird das Tor schon wieder treffen." Nächste Chance: Am Samstag gegen Fulham.

Der 27. Spieltag im Überblick