Benitez greift Ferguson hart an

Von Johannes Rupprechter
Wilde Attacke gegen Alex Ferguson - Rafael Benitez ist der Kragen geplatzt
© Getty

Liverpool-Coach Rafael Benitez gießt im englischen Titelkampf Öl ins Feuer und holte nun zum Rundumschlag gegen Sir Alex Ferguson aus. Der Spanier empfindet das Verhalten des United-Teammanagers gegenüber den Referees höchst ungebührend. Ferguson fühle sich stets benachteiligt, obwohl genau er immer Sonderrechte vom Verband genieße.

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Frontalangriff von Liverpool-Übungsleiter Rafa Benitez auf seinen Amtskollegen von ManUtd, Alex Ferguson.

Respekt-Kampagne in Frage gestellt

Auf der freitägigen Pressekonferenz zog der 48-jährige Spanier gegen die Legende der Red Devils so richtig vom Leder und bezweifelt den Sinn der vom Verband eingeführten Respekt-Kampagne.

"Vergesst die Kampagne, denn Herr Ferguson tritt sie mit Füßen. Während dieses Projekts beschimpfte er die Referees Martin Atkinson und Keith Hackett. Von der FA wurde er dennoch nicht sanktioniert. Alle Trainer wissen: das darf nur Ferguson."

Benitez: "Ferguson fühlt sich stets benachteiligt"

Und dies obwohl sich genau Sir Alex immer von allem und jedem benachteiligt fühle. Doch es sei ManUtd, so Benitez, das beispielsweise von den Spielansetzungen profitiere.

"An den Spieltagen zwischen Weihnachten und Neujahr hatten sie 40 Stunden mehr Pause als wir. Auch im Frühjahr haben sie alle Partien gegen die Titelkandidaten zuhause und nach den Champions-League-Spielen immer einen Tag mehr zum verschnaufen", so der gebürtige Madrilene.

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Dies sei keine Gedankenspielerei, sondern Fakt. Dennoch habe man sich an der Anfield Road nicht darüber beschwert. Benitez untermauerte die Begünstigung des amtierenden Meisters mit einem weiteren Beispiel.

"Sie rennen ständig zum Referee"

"Letzte Saison gegen Wigan spielte Rio Ferdinand den Ball eindeutig mit der Hand. Der Unparteiische gab keinen Elfmeter, Manchester wurde in dem Spiel Champion. In dieser Saison erhielt Javier Mascherano bei unserer Partie gegen United vom selben Referee einen fragwürdigen Platzverweis." Thematisiert habe man dies aber nicht.

"Wir wissen, was passiert, wenn wir im März in Old Trafford spielen. Sie rennen ständig zum Referee und beschweren sich. Vielleicht sind sie einfach nervös und haben nicht geglaubt, dass wir im Januar ganz oben stehen", kann sich der ehemalige Valencia-Trainer einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen.

"Habe mir das nun fünf Jahre angesehen"

Er habe sich das nun fünf Jahre angesehen, doch nun müsse es mal raus. Am Ende des Pressegespräches gab Benitez den anwesenden Journalisten eine simple Empfehlung. "Ihr könnt diese Fakten analysieren und zu eurer eigenen Entscheidung kommen."

Eine Antwort auf diese Attacke aus Manchester war indes noch nicht zu vernehmen. Alex Ferguson schlug derweil vor der sonntägigen Spitzen-Begegnung gegen den FC Chelsea freundliche Töne gegenüber deren Coach Luiz Felipe Scolari an.

Der Brasilianer ist bei den Londonern zuletzt gehörig unter Druck geraten, erhält aber Unterstützung vom Amtskollegen aus Manchester.

"Scolari sammelte in seiner Trainerkarriere fantastische Erfahrungen, welche ihm in allen Situationen in jeder Liga der Welt zugute kommen." Chelsea ist nach Ansicht des 67-jährigen Schotten nach wie vor sehr beständig und immer noch schwer zu bespielen.

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