Chelsea vor vielen Fragen

SID
Superstar Didier Drogba steht nach schwachen Auftritten schwer in der Kritik
© Getty

Am 22. Spieltag der Premier League (JETZT im LIVE-TICKER u. Premiere) kann der Meister erstmals in dieser Saison den Sprung an die Tabellenspitze schaffen. Allerdings plagen United wie auch Arsenal heftige Personalsorgen. Doch die Gunners brennen im Duell gegen den starken Aufsteiger Hull City (Internet TV) auf Revanche. Und was macht Chelsea?

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Viele Fragezeichen stehen vor dem Spiel FC Chelsea gegen Stoke City. Der Dauer-Streit zwischen Scolari und Drogba bestimmt seit Tagen das Geschehen beim Ballack-Klub. Und nun meldet sich auch Frank Lampard zu Wort.

Luiz Felipe Scolari und Didier Drogba - die beiden Streithähne lassen es seit Tagen krachen. Zuletzt warf Scolari den Stürmer aus dem Kader und bestritt das FA-Cup-Spiel gegen Southend (Chelsea siegte 4:1) ohne den Superstar.

Nun legte der Blues-Coach verbal nach. "Es ist mein Job zu entscheiden, welche elf Spieler auf dem Platz stehen. Der Job der Spieler ist es, zu spielen. Fertig aus", so Scolari. "Kein Spieler ist mehr Opfer als der Verein und ich. Wir sind alle Leidtragende."

Drogba vor Abschied?

Scolaris Verhalten führt in der englischen Presse prompt zu Spekulationen über Drogbas Abschied. Und mögliche Nachfolger hat die britische Journalie auch schon parat. Laut "Daily Star" ist (mal wieder) Luis Fabiano vom FC Sevilla ein Kandidat. 

Doch nun mischt sich Chelsea-Leader Frank Lampard in den Disput um Didier Drogba ein. Er plant weiter mit dem Ivorer und warnt vor falschen Entscheidungen: "Didier ist eine echte Persönlichkeit. Wir hoffen alle, dass er wieder zu seiner alten Form zurückfindet. Denn: Er ist einer der Besten, wenn nicht der beste Stürmer der Welt."

Lampard: Müssen als Team stark bleiben

Auch Chelseas Co-Trainer Ray Wilkins spricht Drogba weiter das Vertrauen aus und sieht in dem Stürmer nach wie vor einen Schlüsselspieler. "Er ist noch immer sehr wertvoll." Ob Scolari es genauso sieht?

Fest steht: Gegen Stoke City geht es für die Blues um mehr als nur drei Punkte. Lampard  "Wir müssen uns endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Und es ist jetzt wichtig, dass wir als Team stark bleiben."  

Der 30-Jährige wirkt inzwischen wie ein einsamer Leader zwischen vielen hilflosen Stars. Er spürt, dass Chelsea in einer schwierigen Phase steckt: "Dass die Klub-Verantwortlichen mit ihrer Kritik an die Öffentlichkeit gehen, ist kein Problem. Nur wir dürften nicht immer weinen, nur weil die Manager sagen, dass wir unter unseren Möglichkeiten spielen. Wir müssen die Kritik schlichtweg akzeptieren. Schließlich sind wir Männer."

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Keine Macht mehr an der Stamford Bridge

Lampards Worte haben einen guten Grund: Beim einstigen Liga-Krösus passt im Januar 2009 wenig zusammen. Nach dem 0:3 im Topspiel bei Manchester United sind die Blues vorläufig am Tiefpunkt angekommen.

Und nach furiosem Saisonstart sind die Rivalen wieder dran. Aston Villa (41 Punkte) ist einen, der FC Arsenal (38) vier Punkte vom Ballack-Klub entfernt. Liverpool (45) und Manchester (44) führen die Tabelle an.

Sogar die einst gefürchtete Stamford Bridge ist inzwischen eine beliebte Stätte für Gästemannschaften. Nur vier von zehn Heimspielen endeten mit einem Dreier. Im Ligapokal gab es das peinliche Aus gegen gegen Zweitligist Burnley und das 1:1 gegen Drittligist Southend im FA-Cup.

Bolton Wanderers - Manchester United (16 Uhr):

Ein Sieg gegen Bolton und der Meister wäre in dieser Saison erstmals an der Spitze der Premier League. Wenn auch möglicherweise nur bis Montag.

United geht also klarer Favorit ins Duell mit den Wanderers. Von den letzten zehn Spielen in Bolton verlor Sir Alex Ferguson lediglich ein einizigesl. Noch besser: United hat in den vergangenen neun Premier-League-Partien kein Gegentor kassiert.

Doch die Red Devils haben vor dem Spiel am Samstag mit wichtigen Ausfällen zu kämpfen. Wayne Rooney (Muskelverletzung), Rio Ferdinand (Rückenprobleme), Patrice Evra und Wes Brown (jeweils Knöchelverletzung) und Owen Hargreaves stehen dem Meister nicht zu Verfügung.

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Hull City - FC Arsenal (18.30 Uhr):

Hull City? FC Arsenal? Da war doch was? Richtig. Der Aufsteiger siegte in der Hinrunde überraschend im Emirates Stadium. Der 2:1-Erfolg des Aufsteigers ließ die Arsenal-Kritiker lospoltern. Zu jung, keine mentale Stärke, nicht reif für den Titel.

Wenger wehrte sich vehement gegen die harschen Schlagzeilen und ist nun seit dem 22. November in der Liga ungeschlagen. Allerdings findert das Titelrennen weiterhin ohne die Gunners statt.

Doch bei Arsenal sind die Sorgen um fehlendes Personal ohnehin größer. Rosicky, Fabregas, Walcott fehlen seit Wochen. Bei Eduardo steht das Comeback erst noch bevor. "Wenn sie zurückkehren haben wir quasi vier Neuzugänge", so Wenger.

Hull weiter bester Aufsteiger

Und Hull City? Mit dem achten Platz in der Premier League sind die Nobodys nach wie vor der beste Aufsteiger. Dazu haben die Tigers mit den Verpflichtungen von Manucho (von Manu bis zum Saisonende ausgeliegen) und Kilbane (Wigan) weiter in eine schlagkräftige Truppe investiert.

Verzichten muss Coach Phil Brown auf Mittelfeldmann George Boateng. Der 33-Jährige hatte sich im FA-Cup eine Bänderverletzung im Knie zugezogen.

Der Kader des FC Chelsea im Überblick