Ronaldo ist Manchester

SID
Fußball, Premier League, Ronaldo
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London - Erst eine schmerzhafte 1:2-Pleite im Ligapokal-Finale, nun ein ernüchterndes 4:4 im Meisterschafts-Rennen: Für Michael Ballacks FC Chelsea entpuppt sich Tottenham Hotspur immer mehr als Stolperstein.

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Während sich Manchester United mit dem lockeren 2:0 über die Bolton Wanderers im Nachholspiel mit drei Punkten Vorsprung in der englischen Premier League etwas absetzen konnte, kamen die Blues gegen die Spurs an der White Hart Lane trotz ihrer vier Treffer nur zum mageren Teilerfolg.

Chelsea verpasste es dadurch, mit dem Tabellenzweiten FC Arsenal gleichzuziehen. "Ich kann es nicht erklären", klagte Coach Avram Grant nach dem Rückschlag für die West-Londoner Millionentruppe.

Grant im Fokus der Medien 

Vor dem Super-Ostersonntag, wenn die Top-Vier der Tabelle zum vorentscheidenden direkten Schlagabtausch antreten, steigt damit der Druck auf Ballacks "stolpernde Elf" ("The Times"). Denn acht Spieltage vor Saisonende empfangen die Blues (65 Punkte) den FC Arsenal (67), ManU (70) tritt gegen den Vierten FC Liverpool (59) an.

Unter besonderer Beobachtung steht dabei auch Mourinho-Nachfolger Grant, der trotz eines beeindruckenden Aufschwungs unter seiner Regie noch den Beweis schuldig ist, auch "große Spiele" gewinnen zu können.

Ballack kurz vor Schluss eingewechselt 

Gegen Tottenham sorgte die Aufstellung des israelischen Coaches einmal mehr für Irritationen. Wie schon bei der Ligapokal-Schlappe im Vormonat ließ Grant den deutschen Nationalteam-Kapitän Ballack trotz zuletzt oft überragender Leistungen bis kurz vor Schluss auf der Bank.

Sollte Chelsea im Meisterschaftsrennen weiter abrutschen, wäre von einst vier Titelchancen nur der Champions-League-Sieg im Bereich des Möglichen. "Er sieht aus wie ein Mann, der seinen ganz eigenen Kampf kämpft, und verliert", befand "The Guardian" über Grant.

Gala-Vorstellung von Ronaldo 

Gegen Tottenham büßte Chelsea in einem Thriller gleich dreimal die Führung ein (Die Highlight bei SPOX.TV!). "Unglaublich", schrieb "The Daily Mail". Das frühe 1:0 durch Stürmerstar Didier Drogba (3. Minute) glich Jonathan Woodgate (12.) aus, die von Michael Essien (20.) und Joe Cole (52.) herausgearbeitete 3:1-Führung machten der Ex-Leverkusener Dimitar Berbatow (61.) und Tom Huddlestone (75.) zunichte, und nach Coles 4:3 (80.) gelang Spurs-Kapitän Roy Keane (88.) abermals der Gleichstand.

"Sehr enttäuschend", räumte Grant gefrustet ein, gab sich aber nicht geschlagen: "Wir sind weiter im Rennen und kämpfen bis zum Schluss."

Manchester United machte unterdessen gegen Bolton dank einer Gala-Vorstellung von Cristiano Ronaldo (9./19.) früh alles klar. Mit nun schon 33 Saisontreffern hat der 23 Jahre alte Portugiese sogar Klub-Legende George Best übertrumpft.

 "Simply the best"

Der 2005 verstorbene Nordire hielt bisher mit 32 Treffern (Saison 1967/68) den Vereins-Rekord. "Simply the Best", titelte das Boulevardblatt "The Sun" trefflich.

Sir Alex Ferguson will aber von einer Vorentscheidung in der Meisterschaft - es wäre die zehnte in 16 Jahren für ManU - noch nichts wissen. "Unser Vorsprung ist nicht bedeutend, aber immerhin ist es ein Vorsprung", glaubt der Coach.

"Chelsea hält den Schlüssel in der Hand. Sie spielen gegen Arsenal und gegen uns noch zu Hause und haben dort eine sehr gute Bilanz. Es wird ein knappes Finish."

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