"Arsenal kann den Titel abschreiben"

SID
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© Getty

London - Der FC Arsenal ist seine Favoritenrolle in der englischen Premier League los, dafür kann Michael Ballack mit dem FC Chelsea wieder auf den Titel hoffen.

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Ohne Bankdrücker Jens Lehmann kamen die Gunners gegen den FC Middlesbrough nur zu einem 1:1 und mussten am 30. Spieltag die Tabellenspitze wegen der schlechteren Tordifferenz für Manchester United räumen, das Derby County mit 1:0 bezwang.

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Nach Chelseas 1:0-Sieg beim FC Sunderland ist für den deutschen Nationalmannschafts-Kapitän bei nur noch drei Punkten Rückstand der Meistertitel greifbar nahe. "Wenn ich nicht an unsere Chance glaubte", krächzte der ewig heisere Chelsea-Trainer Avram Grant, "würde ich mir einen anderen Job suchen."

Arsenal spielte bereits zum vierten Mal in Folge nur Remis und hatte gegen das beherzt aufspielende Middlesbrough sogar Glück, nicht die erste Heimniederlage zu kassieren.

Erst vier Minuten vor Schluss schaffte Kolo Toure den Ausgleich, nachdem ausgerechnet der frühere Arsenal-Spieler Jeremie Aliadiere Lehmann-Konkurrent Manuel Almunia überwunden hatte (24. Minute).

Wenger bemüht "alle möglichen Erklärungen"

"Arsenal kann den Titel abschreiben", urteilte der "Sunday Telegraph" hart. "Ein Remis ist nicht gut genug. Angesichts unserer Gegner ist dieser Lauf besonders enttäuschend", klagte Trainer Arsene Wenger. Die Frage nach Ursachenforschung tat er mit dem Satz ab, man könne "zu allen möglichen Erklärungen" kommen.

Eine davon lieferte Edelreservist Lehmann schon Anfang der Woche. "Ich glaube, das Schicksal gab dem Trainer die Chance, die richtige Entscheidung zu treffen, aber er hat sie nicht genutzt", zitierte die Boulevardzeitung "Daily Mail" den Nationalkeeper zuletzt zur Torwartfrage.

Lehmann hat die Statistik auf seiner Seite: Seit Almunia nach dreiwöchiger Krankheitspause am 23. Februar ins Team zurückkehrte, konnten die Gunners in der Liga nicht mehr gewinnen. Ob Wenger Lehmann aber wieder ins Tor stellt, ist fraglich.

Huth "Star des Abend"

Mehr Grund zur Freude hatte auf der Gegenseite ein anderer Deutscher. Verteidiger Robert Huth sorgte mit einer starken Leistung dafür, dass Middlesbrough so lange standhielt. Die "Sunday Times" kürte Huth sogar zum "Star des Abends".

Der FC Chelsea brachte sich dank des ersten Saisontores von Kapitän John Terry (9.) gegen Sunderland in Lauerstellung. Schon im Nachholspiel gegen Tottenham Hotspur könnte Chelsea mit Arsenal gleichziehen.

Der DFB-Auswahlkapitän harmonierte einmal mehr gut mit dem Mittelfeldkollegen Frank Lampard und hatte in der Drangphase der Blues sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch Torhüter Craig Gordon war auf dem Posten.

Ronaldo erlöst ManU

Noch besser ist die Ausgangslage für Manchester United, das ebenfalls noch ein Nachholspiel gegen den Drittletzten Bolton Wanderers absolvierten muss und bei einem Sieg mit drei Punkten davonziehen könnte.

Gegen Schlusslicht Derby mühten sich die Red Devils lange, ehe der portugiesische Torjäger Cristiano Ronaldo die Anhänger in der 75. Minute erlöste.

"Wir können uns mal wieder bei Ronaldo bedanken", sagte Trainer Sir Alex Ferguson, "der Mut dieses Jungen steht außer Frage. Ich habe nicht mehr mitgezählt, wie oft er gefoult wurde."