Premier League goes global

Von Andreas Lehner
Manchester, United, Asien, fans
© Getty

München - Die Premier League arbeitet weiter an ihrer Position als globaler Marktführer im Bereich Fußball.

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Ab der Saison 2010/11 will die englische Liga einen Spieltag mehr in ihren Kalender aufnehmen, der sich komplett im Ausland und auf dem ganzen Globus verteilt abspielen soll.

Um die Teams vor allzu großen Strapazen zu schützen, soll für Anreise, Spiel und Abreise eine ganze Woche eingeplant werden. Die Spielansetzung soll per Losverfahren entschieden werden, ein direktes Aufeinandertreffen der ersten fünf Teams aber ausgeschlossen sein.

Die Premier League will die Spiele dann offiziell ausschreiben und an den Höchstbietenden vergeben. Dabei sollen in fünf Städten jeweils zwei Partien stattfinden und von 10 Uhr morgens bis zehn Uhr abends englischer Zeit abgespult werden.

New York, Hong Kong oder Sydney

"Die Premier League ist mittlerweile ein globales Produkt. Jeder weiß, wie bekannt die Liga weltweit ist und der Vorschlag ist deshalb so gut angenommen worden, weil alle Teams eingebunden sind und nicht nur ein paar ausgewählte", sagte ein Sprecher eines Vereins.

Die Liga erwartet vor allem eine starke Nachfrage aus dem asiatischen und aus dem nordamerikanischen Raum sowie aus Südafrika. Die Partien sollen in Weltstädten wie New York, Hong Kong, Sydney oder Johannesburg stattfinden.

Viele englische Mannschaften, vor allem Manchester United und Chelsea London, absolvierten bereits mehrere Spiele zur Vorbereitung in diesen Regionen.

Eine Schande für England

Der Schritt wird wahrscheinlich endgültig im Juni bei einem Treffen der Premier-League-Klubs ratifiziert werden, nachdem eine Studie die Durchführbarkeit geprüft hat.

Sehr wahrscheinlich ist, dass sich vor allem unter den Fans Unmut regen wird, die den Klubs vorwerfen könnten, die wirtschaftliche Komponente über den sportlichen Wettbewerb zu stellen und somit immer weniger den Wünschen der Anhänger zu entsprechen.

Jeremy Hunt, Parlamentsabgeordneter und Minister in spe für Kultur, Medien und Sport, bezeichnete den Plan, Spiele der englischen Liga im Ausland auszutragen, als "Schande".