Aus dem Schatten ins Rampenlicht

Von Daniel Paczulla
Emmanuel Adebayor, Thierry Henry
© Getty

München - Am Samstag erwartet die Zuschauer in England ein großer Showdown. Im Achtelfinale des FA-Cups empfängt Manchester United den FC Arsenal.

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Beide Mannschaften liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Meisterschaft - Arsenal führt die Tabelle mit fünf Punkten vor ManU an. Jetzt geht es auch im traditionsreichen Wettbewerb im direkten Duell gegeneinander.

Im Rampenlicht stehen dabei zwei Spieler, die aktuell unersetzbar sind: Cristiano Ronaldo (ManU) gegen Emmanuel Adebayor (Arsenal, im Bild rechts mit Thierry Henry), die mit jeweils 19 Treffern die Torschützenliste in der Premier League anführen.

Eine Gemeinsamkeit

Obwohl beide auf einer anderen Position spielen - Ronaldo im rechten Mittelfeld, Adebayor im Sturm, haben sie in ihrem Werdegang eine Gemeinsamkeit. Sie mussten in ihren Vereinen aus dem Schatten eines Superstars treten.

Ronaldo trat in die Fußstapfen von David Beckham und Adebayor in die von Thierry Henry. Mittlerweile sind die "alten" Idole der Fans der Red Devils und Gunners in Vergessenheit geraten. Ronaldo und Adebayor sind die neuen Heros. Dabei hatten sie zunächst Startschwierigkeiten.

Adebayor wechselte im Dezember 2005 für zehn Millionen Euro vom AS Monaco zu den Gunners. Potenzial hatte der 1,90-Meter-Hüne aus Togo. Doch stand er von Anfang an im Schatten eines Henrys. Bis zum Sommer. 

"Eine Menge Spielintelligenz" 

Nach dem Wechsel des Franzosen zum FC Barcelona explodierte der 23-Jährige regelrecht. Für seinen Trainer Arsene Wenger ist er ein würdiger Nachfolger von Henry.

"Er scheint mir noch durchschlagskräftiger zu sein", lobt der 58-Jährige seinen Schützling und ergänzt: "Er ist ein echter Kämpfertyp, der zwar viel am Abschluss feilen musste, anderseits aber eine Menge Intelligenz ins Spiel einbringt."

Während ihrer gemeinsamen Zeit in London haben die beiden Stürmer oft miteinander gesprochen. "Ich möchte Thierry dafür danken, dass er mir so viele wertvolle Tipps gegeben hat", erklärte Adebayor in der "Sun".

Weiter Kontakt zu Henry 

Und der Kontakt ist nicht abgebrochen. "Thierry ist wie mein Bruder. Er schreibt mir oft einen SMS und sagt mir Dinge wie: 'Ich weiß, dass du große Qualitäten hast und bei höchster Konzentration in jedem Spiel treffen kannst.'"

Der Zuspruch von Henry scheint ihn zu beflügeln. In den letzten acht Liga-Spielen traf Adebayor mindestens einmal ins Schwarze (10 Tore). "Ich habe meine Effizienz entscheidend verbessern können, so dass ich endlich den richtigen Riecher habe", meint Adebayor.

Durch seine konstante Treffsicherheit gelang ihm in dieser Saison der endgültige Durchbruch. Den hatte Cristiano Ronaldo bereits 2006 geschafft, dank seiner neuen, effektiveren Spielweise.

"Er kann noch besser werden" 

2003 wechselte der Portugiese für knapp 18 Millionen Euro zu ManU und sollte Beckham auf der rechten Seite ersetzen. Lange wurde dem 23-Jährigen vorgeworfen, dass er zu sehr für die Galerie spiele. Erst nach der WM 2006 entwickelte er sich zum absoluten Leistungsträger, der mit seinen Tempo-Dribblings und Toren den Unterschied ausmacht.

Ronaldos Teamkollege und Ex-Bayer Owen Hargreaves prophezeit sogar: "Er kann noch besser werden. Man ist bereits an dem Punkt angekommen, wo man überrascht ist, wenn er einmal nicht trifft."

Selbst Adebayor kommt ins Schwärmen: "Ich habe großen Respekt vor ihm und liebe es, ihn spielen zu sehen." Davon kann er sich am Samstag persönlich überzeugen. Darauf freut sich Adebayor bereits: "Das wird ein großes Match." 

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