Kotzbrocken und treue Fänger

Von Florian Bogner
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© Imago

München - Stell' Dir vor, du bist der beste Torjäger der Welt, findest aber keinen Verein, der dich beschäftigen will. 

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So oder so ähnlich könnte es Afonso Alves (im Bild) ergehen, der mit 34 Toren für den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen im Kalenderjahr 2007 jeden Stürmer der Welt alt aussehen ließ.

Heerenveen ist ja ganz nett, dachte sich Alves darauf hin, aber die Topligen sind schon was anders - und kokettierte alsbald heftig mit einem Wechsel ins Ausland.

Das Ende vom Lied: Heerenveen will den Brasilianer nun nur für einen eminent hohen zweistelligen Millionen-Betrag ziehen lassen, während Trainer Gertjan Verbeek jedem Interessenten den Transfer mit Ausführungen über Alves' Morallosigkeit madig macht.

Verbeek über Alves: "Werde nicht sein Opfer sein"

In Zukunft will Verbeek Alves nämlich nicht mehr in seiner Mannschaft haben, egal ob er verkauft wird, oder nicht. "Er hat gesagt er will Heerenveen verlassen und damit ist für mich der Deckel drauf", meinte der 45-Jährige gegenüber "AD Sportwereld".

"Ich arbeite nur mit Spielern, die mit dem Herzen und ihrer Seele an Heerenveen hängen - und das ist bei Alves nicht der Fall", so der Holländer. Nach Verbeeks Ansicht sei der Brasilianer "physisch und mental" nicht dazu in der Lage.

"Ich könnte ihn natürlich noch mal aufstellen, aber ich denke nicht im Traum daran. Ich werde nicht das Opfer seiner Unberechenbarkeit sein", giftete der Coach. Ob das interessierte Vereine abschreckt, bleibt abzuwarten. Angeblich hat der FC Middlesbrough ein Angebot über 18 Millionen Euro unterbreitet.

Milans vergebliche Fänger-Suche

Unlängst wurde bekannt, dass Milan-Coach Carlo Ancelotti die ständigen Fehler seines Keepers Dida satt hat und sich nach einer Alternative im Tor umsieht. Erstes Objekt der Begierde soll dem Vernehmen nach der polnische Nationalkeeper Artur Boruc von Celtic Glasgow sein.

Das Problem an der Sache: Der 27-Jährige hat seinen Vertrag in der vergangenen Woche bis 2011 verlängert und auch eine in Italien proklamierte Ausstiegsklausel, die es Boruc erlauben soll für 13 Millionen Euro den Verein zu wechseln, existiert nach Celtics Angaben nicht.

Milans zweite Wahl soll angeblich Sebastian Frey (AC Florenz) sein, der seinem Verein aber ebenfalls prompt Treue schwor. Der Franzose in der "Gazzetta dello Sport": "Ich möchte in Florenz bleiben und das Vereins-Projekt mit jungen, talentierten Spielern auch in Zukunft mit tragen." Die Suche geht also weiter...

Doch nix mit Maniche?

Eigentlich galt alles schon als fix: Luis Figo hatte empfohlen, Inter hatte angebissen und der Portugiese Maniche (Atletico Madrid) saß schon so gut wie im Flieger, um die Mailänder Probleme auf der linken Mittelfeldseite zu beheben.

So weit so schlecht, denn statt Vollzug zu melden, ließ der italienische Meister nun plötzlich verlauten, die nächsten Wochen erstmal noch abwarten zu wollen, weil man sich nun doch die baldige Genesung der Langzeitverletzten Dejan Stankovic und Patrick Vieira erhoffe.

Kommentar aus Madrid: "Maniche ist weiter unser Spieler und es gab bisher auch noch keinerlei Anzeichen, dass wir ihn abgeben." Gut gebrüllt, Präsident Enrique Cerezo!

Aston Villa spitzt die Ohren

Tottenhams Coach Juande Ramos sorgte am Montag für Aufregung, als er verkündete, acht Spieler abgeben zu wollen. Aston Villa hat nun angebissen: Laut englischer Zeitungen ist Trainer Martin O'Neill an Jermain Defoe und Pascal Chimbonda interessiert.

Während Nationalstürmer Defoe aber lieber bei den Spurs bleiben würde, machte Chimbonda den Villans bereits schöne Augen. "Ob Pascal gerne zu Aston Villa wechseln würde? Natürlich würde er das gerne. Er will weg von Tottenham, und Villa ist ein großartiger Verein mit viel Potenzial", ließ der Rechtsverteidiger über seinen Agenten Wille McKay ausrichten.

Der Mann mit dem Arm will nicht

Als Alan Shearer noch Tore für Newcastle United schoss, reckte er beim Jubeln immer den Arm in die Höhe, als ob er das Stadiondach berühren wollte. Als Newcastle-Besitzer Mike Ashley am Mittwoch nun Trainer Sam Allardyce nach nur 24 Spielen an der Seitenlinie den Laufpass gab, erwartete man prompt dieselbe Geste vom Urgestein der Magpies.

Doch statt sich zu melden ließ Shearer verlauten, dass er sich als TV-Experte der Traditionssendung "Match of the Day" pudelwohl fühle (und wahrscheinlich keine Lust auf den launischen Ashley habe). Auch Portsmouth-Coach Harry Redknapp war ob dieser Offenbarung kurzzeitig verwirrt: "Als ich hörte, Sam muss gehen, dachte ich sofort an Alan Shearer."

Die Presse dachte nach Shearer aber sofort an Redknapp, was er sofort von sich wieß: "Da ist nichts dran an der Sache. Ich fühle mich an der Südküste Englands pudelwohl." To be continued...