Letzte Ausfahrt Stamford

Von Christian Bernhard
Anelka, Nicolas
© Getty

München - Eben noch im Trainingsanzug von Bolton, jetzt schon bei Chelsea auf der Showbühne. Selbst Rudi Carrell hätte Nicolas Anelkas ersten Auftritt für die Blues nicht besser inszenieren können. 

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Nur wenige Stunden nach seinem Wechsel zum Ballack-Klub wird der Franzose am Samstag im Derby gegen Tottenham Hotspur (ab 16 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER und im Internet TV) bereits für seinen neuen Verein auflaufen.

Und Chelsea soll für Wandervogel Anelka sogar die letzte Station der Karriere sein. "Nach Chelsea ist Schluss. Hier werde ich meine Karriere beenden", sagte der 28-Jährige bei seiner Vorstellung am Freitag. 

Chelsea-Trainer Avram Grant hatte sich dafür stark gemacht, dass der Transfer noch vor dem Wochenende klappt, denn mit Didier Drogba, Salomon Kalou (beide beim Afrika-Cup) und Andrej Schewtschenko (Knöchelverletzung) fehlen ihm drei Stürmer.

Cech und Carvalho vor Comeback 

Positive Nachrichten gibt es dafür aus der Defensivabteilung. Torhüter Petr Cech und Innenverteidiger Ricardo Carvalho stehen vor der Rückkehr in die Startelf. Der Portugiese war zuletzt drei Ligaspiele gesperrt: "Endlich kann ich wieder spielen und der Mannschaft helfen. Immer nur trainieren macht keinen Spaß".

Tottenhams Hoffnungsträger an der Stamford Bridge heißt Dimitar Berbatow. Der Bulgare war ebenfalls ein heißer Kandidat für den Chelsea-Angriff, entschied sich aber vorerst für die Spurs und führt zusammen mit Robbie Keane den treffsichersten Angriff der Liga (42 Tore) an.

Doch Topsturm hin oder her: Die Gäste haben seit der Einführung der Premier League noch nie bei Chelsea gewonnen. Außerdem sind die Blues mittlerweile seit 73 Spielen vor heimischem Publikum ungeschlagen. Auf die Spurs wartet also eine Mission Impossible.

Ferguson: "Newcastle ist ein komischer Klub"

So ähnlich sieht die Lage bei Newcastle United aus. Die Magpies reisen mit drei Niederlagen in Serie im Gepäck zu Manchester United und haben in Old Trafford seit 36 Jahren nicht mehr gewonnen.

Im Mittelpunkt steht momentan aber sowieso der Trainer. Nachdem Sam Allardyce am Mittwoch entlassen wurde, sitzt Nigel Pearson interimsmäßig auf der Bank. Als heißester Kandidat auf die Nachfolge von Allardyce gilt laut "Telegraph" Portsmouth-Trainer Harry Redknapp - und das obwohl er erst im Oktober seinen Vertrag bis 2011 verlängert hatte.

Alex Ferguson ist mit Sam Allardyce gut befreundet und hätte sich sehr auf ein Duell mit ihm gefreut. Überrascht hat ihn die Allardyces Entlassung allerdings nicht: "Die Erwartungshaltung in Newcastle ist einfach zu hoch." Seit Ferguson bei den Red Devils das Kommando hat, haben die Magpies zehn Trainer verschlissen.

Darunter so klingende Namen wie Jack Charlton, Bobby Robson, Kevin Keegan und Ruud Gullit. Fergusons Kommentar dazu: " Das ist schon ein komischer Klub."

Magpies sind Rooneys Lieblingsgegner 

Auf den sich besonders Wayne Rooney freuen wird. Der 22-Jährige hat in sechs Ligaspielen gegen Newcastle sechsmal getroffen und wird wohl neben Carlos Tevez stürmen. Der Argentinier zog sich zwar gegen Birmingham eine Knöchelverletzung zu, dürfte aber rechtzeitig fit werden.

Für Magpies-Kapitän Alan Smith ist die Partie etwas ganz besonderes, trifft er doch auf seine Ex-Teamkollegen. "Wir befinden uns momentan in einer schwierigen Situation, doch wir müssen an uns glauben", gibt sich der 27-Jährige dennoch kämpferisch.

Tabellenführer Arsenal steht so wie seinen ersten beiden Verfolgern ebenfalls ein Heimspiel ins Haus. Obwohl die Gunners auf Kolo Toure and Emmanuel Eboue (beide beim Afrika-Cup) verzichten müssen, sind sie gegen den Tabellen-16. Birmingham haushoher Favorit.

Die restlichen Samstags-Begegnungen im Überblick:

Everton - Manchester City

Aston Villa - Reading

Derby County - Wigan

Middlesbrough - Liverpool

West Ham - Fulham

Manchester United - Newcastle United (18.15 Uhr) 

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