Die tickende Zeitbombe

Von SPOX
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© Getty

München - Es hätte alles so schön werden können, so langsam aber sicher entpuppt sich das Engagement von Kevin Keegan beim FC Newcastle United aber immer mehr als Chaos-Inszenierung.

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Als "King Kev" wurde er von den Fans bei seiner Rückkehr gefeiert, jetzt hat das neue Königreich schon die ersten Risse.

Die Magpies, vor dem Spiel beim FC Arsenal  (ab 20.45 Uhr im LIVE-TICKER, im Internet TV und bei Premiere) nur Tabellenzwölfter, tapsen auch - oder gerade wegen? - Keegan zielsicher von einem Fettnäpfchen ins nächste und entwickeln sich immer mehr zur Skandalnudel der Premier League.

Die Liste der Verfehlungen in dieser Saison ist lang. Angefangen beim öffentlich ausgetragen Streit zwischen den Fans und Ex-Coach Sam Alladyce, über den Knastaufenthalt von Joey Barton nach einer Schlägerei in Liverpool, bis zur Posse um die Nachfolge Allardyce' und der rüden Absage von Alan Shearer, der nicht unter Keegan arbeiten wollte.

Geld gefordert, Wise bekommen

Und jetzt das: Nachdem Keegan bei Klubeigner Mike Ashley unverblümt mal eben 100 Millionen Pfund (rund 130 Millionen Euro) für neue Spieler gefordert hatte, konterte die Vereinsführung auf ihre Weise: Keegan wurde Dennis Wise an die Seite gestellt. Eine schallende Ohrfeige für Keegan.

Offiziell soll Wise eine Art Sportdirektor sein, inoffiziell aber - und das weiß auch Keegan - ist er nichts anderes als ein Wachhund und Aufpasser. Wise soll alle Spielertransfers im Auge behalten, ohne sein Okay geht in Zukunft gar nichts mehr.

"Sie haben mir davon nichts gesagt. Ich wusste nichts und das finde ich traurig", sagte Keegan. Wise soll bei den Toons satte vier Millionen Euro jährlich verdienen.

An Leeds United, wo Wise bis vor wenigen Tagen noch Trainer war, geht eine Millionen Euro Abfindung. Zudem sollen auch noch Tony Jimenez  und Jeff Vetere (Ex-Scout von Real Madrid) demnächst für die Magpies arbeiten.

Machtkampf am St. James' Park

Keegan ist keine zwei Wochen im Amt, da kracht es zwischen der Klubführung und ihm schon gewaltig. Mighty Mouse ging mit dem Makel, der zweite Mann zu sein, in seine zweite Amtszeit am St. James' Park. Nach dem Rauswurf von Allardyce wollten die Bosse eigentlich Harry Redknapp, der sagte allerdings kurz und trocken No.

Jetzt zeichnet sich immer mehr ein Machtkampf zwischen Besitzer Ashley und Präsident Chris Mort auf der einen und Keegan auf der anderen Seite ab. Keine guten Voraussetzungen vor der schweren Auswärtshürde bei Arsenal.

"Keegan's already a tyne bomb" (eine tickende Zeitbombe), schreibt die "Sun" und könnte damit noch nicht mal falsch liegen. Die Toons kommen einfach nicht zur Ruhe. Vielmehr erscheint es momentan wie die Ruhe vor dem nächsten großen Knall.