Erst pöbeln, dann saufen

Von Stefan Moser
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© Getty

München - Manchester Uniteds Manager Alex Ferguson ist schon ein Original. Und nicht zum ersten Mal hat das für ihn sport-juristische Konsequenzen.

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Während des 2:0-Erfolgs seiner Mannschaft am Samstag beim FC Reading nämlich legte sich Ferguson erst mit dem Co-Trainer der Gäste, Wally Brown, und anschließend mit den gegnerischen Fans an.

Auslöser der Balgereien am Spielfeldrand war selbstredend eine Entscheidung des Schiedsrichters: ManU führte nach einem Treffer von Wayne Rooney kurz vor Schluss mit 1:0, als der vierte Offizielle die Frechheit besaß, sage und schreibe vier Minuten Nachspielzeit anzuzeigen.

Und da platzt Ferguson schon mal der Kragen. Immerhin war er aber clever genug, nicht auf den Unparteiischen, sondern auf den Co-Trainer des Gegners loszugehen. Klingt zwar komisch, die Reading-Fans auf der Haupttribüne waren aber trotzdem not amused.

Ferguson macht den van Bommel

Mit spöttischen Sprechchören und Schmähgesängen zogen sie über Ferguson her. Wenige Augenblicke später aber erzielte Cristiano Ronaldo das entscheidende 2:0, und schon war der ManU-Trainer wieder oben auf.

Und er versäumte es natürlich nicht, das den grölenden Fans auch deutlich mitzuteilen. Ferguson drehte sich zum Reading-Block und machte den van Bommel. Er reckte schwungvoll die rechte Faust, während er sich mit der linken Hand auf den Unterarm schlug.

Nun ermittelt der englische Verband (FA). Als Grundlage der Beweisführung dienen die TV-Bilder - und die zeigen die Geste recht deutlich. Doch Fergie fühlt sich komplett missverstanden.

Fergie fühlt sich missverstanden

"Ich habe doch nichts anderes gemacht, als meiner Erleichterung Ausdruck zu verleihen, weil wir eines unserer härtesten Spiele gewonnen hatten", so die Version des 66-Jährigen im "Daily Mirror".

Etwas anders sieht das freilich Reading-Boss Steve Coppell: "Fergie hat im Lauf der Jahre oft genug versucht, seine Gegner einzuschüchtern. Da muss man dann eben dagegen halten."

Und so sei dann auch der Streit mit Brown entstanden, was Coppell letztlich sogar als Kompliment wertete: "Dass Ferguson gegen Ende der Partie noch so munter war, zeigt doch nur, wie schwer wir ihm das Leben gemacht haben."

Friedenspfeife bei einer Flasche Wein

Auch sein Co-Trainer Brown wollte nicht nachtragend sein.Nach Abpfiff legten er und Ferguson den Streit brüderlich bei einer Flasche Wein bei. Auch das ist eben typisch Ferguson. Genau wie seine gelegentlichen Ausraster.

Erst im November wurde der Schotte nach einer Schiedsrichter-Beleidigung mit 10.000 Euro Geldbuße und einer Sperre von zwei Spielen belegt. Eine ähnliche Strafe droht ihm nun erneut.

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