Im Schatten Afrikas

Von Andreas Lehner
Chelsea, Everton, Cahill, Fallrückzieher
© Getty

München - Nachdem am Wochenende in England die dritte Runde im FA-Cup auf dem Programm stand, warten während der Woche die Halbfinal-Hinspiele im Carling Cup auf die Teams.

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Dabei empfängt am Dienstagabend der FC Chelsea den FC Everton, während am Mittwoch im Emirates Stadium das North-London-Derby zwischen Arsenal und Tottenham steigt (jeweils 20.45 im SPOX-LIVE-TICKER und im Internet TV).

Das Match zwischen Chelsea und Everton steht ganz im Zeichen des Afrika-Cups. Die Blues müssen auf ihre Stürmer Didier Drogba und Salomon Kalou (beide Elfenbeinküste) sowie Michael Essien (Ghana) verzichten.

"Es ist für jede Mannschaft schwer, drei Spieler mit dieser Qualität zu ersetzen. Aber wir haben den Kader, um das aufzufangen. Gerade im Sturm ist Claudio Pizarro eine erstklassige Alternative", sagt Joe Cole.

Streit um Pienaar

Bei den Toffees ist der Ex-Dortmunder Steven Pienaar das Top-Thema. Der Südafrikaner ist der Auslöser eines Streits zwischen seinem Klub und dem südafrikanischen Fußballverband.

Denn Everton wollte Pienaar unbedingt noch an der Stamford Bridge einsetzen und Pienaar wollte auch unbedingt noch spielen. Deshalb flog er nicht wie gewünscht am Sonntag nach Pretoria, sondern absolvierte eine Trainingseinheit in Liverpool.

Daraufhin schaltete Südafrika die FIFA ein, die wiederum festsetzte, dass Pienaar sofort nach Südafrika reisen müsse. Denn in den Augen des Dachverbandes müssen die Spieler laut Reglement 14 Tage vor Turnierbeginn freigestellt werden. Everton verstand die Regeln so, dass Spieler 14 Tage vor dem ersten Spiel frei sein müssen. Dann hätte er in London noch auflaufen können.

Nigeria stellt Spieler frei

Vor allem erzürnt Everton die Sturheit Südafrikas, da sie von Nigeria die Erlaubnis bekommen hatten, Ayegbeni Yakubu and Joseph Yobo gegen Chelsea noch einzusetzen.
"Wir zahlen ihm ein gutes Gehalt und er ist ein Angestellter des FC Everton. 14 Tage müssten eigentlich reichen, um sich für den Afrika-Cup, der Mitten in unsere Saison platzt, vorzubereiten", sagt Coach David Moyes.

Gute Erinnerung

Zum Sportlichen: Everton will gegen die Blues das Ausscheiden im FA-Cup gegen den Drittligisten FC Oldham vergessen machen. "Die Niederlage war ein kleiner Rückschlag, aber das passiert. Wir beschäftigen uns nicht mehr damit und wollen jetzt ins Finale nach Wembley", sagt Kapitän Phil Neville.

Im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison holte sich Everton an der Bridge durch einen sensationellen Fallrückzieher von Tim Cahill (im Bild) ein 1:1.

Mittwoch 20.45 Uhr: Arsenal - Tottenham

Nachdem Jens Lehmann am Sonntag im FA-Cup gegen Burnley im Tor von Arsenal stand, rückt gegen Tottenham Lukasz Fabianski ins Team, der von Arsene Wenger im Ligapokal eingesetzt wird.

Beide Teams standen sich erst vor rund zwei Wochen an selber Stelle gegenüber. Damals gewann Arsenal etwas glücklich 2:1, nachdem Robbie Keane beim Stande von 1:1 einen Elfmeter gegen Manuel Almunia verschoss.

Auch Arsenal bereitet der Afrika-Cup Sorgen. Kolo Toure und Emmanuel Eboue fehlen gegen die Spurs. Doch Wenger lässt in den Cup-Wettbewerben grundsätzlich eh die zweite Garde ran.

Defoe soll gehen

Bei den Spurs sorgt Trainer Juande Ramos für Unruhe. Kurz vor dem Halbfinale teilte er Jermain Defoe mit, dass er den Verein verlassen könne. Der englische Nationalstürmer konnte es zuerst gar nicht fassen, als er von Ramos in sein Büro zitiert wurde.

"Ich dachte es wäre ein Witz. Ich dachte er wollte mir sagen, dass ich gegen Arsenal von Beginn an spiele und deshalb im FA-Cup gegen Reading draußen saß", sagte Defoe der "Sun".

Der 25-Jährige, der in den letzen sieben Spielen fünf Tore erzielte, will aber bei den Spurs bleiben. Im Moment kommt er im Angriff an Dimitar Berbatow und Robbie Keane nicht vorbei und stand in der Premier League nur zweimal in der Startformation.

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