Neue Konkurrenz für Ballack?

Von Daniel Paczulla
Luka Modric
© Getty

München - Chelsea ächzt. Unter der Belastung zwischen den Jahren mit vier Spielen in zehn Spielen. Unter der nicht enden wollenden Verletzungsmisere.

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Zuletzt erwischte es Frank Lampard, der sich beim 4:4 gegen Aston Villa einen Muskel im rechten Oberschenkel riss und bis mindestens Ende Januar ausfällt

Aber wie heißt es so schön: Des einen Leid ist des anderen Freud. Durch Lampards Ausfall erhöhen sich Michael Ballacks Chancen, sein starkes Comeback mit zwei Toren aus zwei Spielen mit einem Stammplatz in der ersten Elf zu krönen.

Lampard: siehe oben. Claude Makelele: Ohr-OP. Florent Malouda: Knieverletzung. Michael Essien und John Obi Mikel: Vor dem Absprung zum Afrika Cup. Im Umkehrschluss bedeutet es für Ballack eine Chance, sich im Januar im Chelsea-Mittelfeld zu etablieren.

Die zweite Reihe ist am Zug

"Jetzt können die zeigen, die nicht so oft zum Zuge kamen, was sie können", sagte Ballack der "Times". Immerhin werden neben den fünf erwähnten Mittelfeldspielern auch John Terry (Fußbruch), Carlo Cudicini (Rippe), Ricardo Carvalho, Ashley Cole (beide Rot-Sperre), Didier Drogba sowie Salomon Kalou (beide ebenfalls beim Afrika Cup) im Anfangsmonat des Jahres phasenweise oder komplett fehlen.

Das Vertrauen von Coach Avram Grant in seine Reservespieler reicht derzeit aber offenbar nicht aus, um auf Neuzugänge zu verzichten. "Ich warte auf den Tag, dass ich auf meinen kompletten Kader zurückgreifen kann", stöhnt der Israeli nach dem Villa-Spiel.

Daher kommt die Transferperiode gerade recht. "Sperren, Verletzungen und der Afrika Cup - wir müssen uns ernsthafte Gedanken über Transfers machen", betont Grant gegenüber dem "Guardian".

Neben Nicolas Anelka, der rund 21 Millionen Euro wert sein soll, ganz oben auf der Wunschliste: Dinamo Zagrebs Luka Modric.

Rund 30 Millionen Ablöse

Bereits im Sommer hatte sich Chelsea nach dem Kroaten erkundigt, weil sie sich nicht sicher waren, ob Lampard an der Stamford Bridge bleiben würde. Doch nun ist die Not groß und der 22-Jährige ein geeigneter Kandidat.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag weilte Zagrebs Vize-Präsident und Modric' Berater Zdravko Mamic zu Verhandlungen auf der Insel. Neben Chelsea haben auch Arsenal, Manchester City und die Tottenham Hotspur ihre Fühler nach dem offensiven Mittelfeldspieler ausgestreckt.

Die Blues scheinen aber die besten Karten im Verhandlungspoker zu haben. Die Ablösesumme von knapp 30 Millionen Euro dürfte für Besitzer Roman Abramowitsch leicht zu stemmen sein. 

Kommt der neue Stern am kroatischen Fußballhimmel an die Stamford Bridge, wächst die Konkurrenz auch für Ballack. Der 31-Jährige plädiert: "Andrej Schewtschenko und ich brauchen das Vertrauen des gesamten Teams." Mal schauen, ob er es auch vom Trainer bekommt.

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