Europapokal-Reformpläne - ECA-Chef Agnelli: "Nichts ist in Stein gemeißelt"

SID
Andrea Agnelli hat sich zu den Europacup-Reformplänen geäußert.
© getty

Der Vorstand der Klub-Vereinigung ECA hat seine umstrittenen Reformpläne für die Europapokal-Wettbewerbe erneut verteidigt, dabei allerdings betont, dass noch keine Entscheidung gefallen sei.

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"Wir haben noch nicht alle Antworten. Nichts ist in Stein gemeißelt", sagte ECA-Chef Andrea Agnelli nach der außerordentlichen Generalversammlung der ECA am Freitag in Valetta/Malta: "Viele Details müssen noch diskutiert werden."

Der Italiener, gleichzeitig Präsident des Spitzenklubs Juventus Turin, forderte die europäischen Vereine dazu auf, gemeinsam eine Lösung "im Interesse des gesamten europäischen Fußball" zu finden, und das "unabhängig von den nationalen Marktinteressen".

Das Wichtigste sei "eine europäische Sicht" auf die Zukunft. Der Entscheidungsprozess, glaubt Agnelli, werde sich noch über "mehrere Monate" hinziehen.

Agnelli: "Lösung für gesamten europäischen Fußball"

"Wir möchten eine Lösung finden, die dem gesamten europäischen Fußball dient", sagte Agnelli: "Nicht nur einzelnen Ländern oder Klubs."

Wenn am Ende "70 oder 80 Prozent (der Vereine, d. Red.) zufrieden" seien, wäre das ein guter Schnitt. Entscheiden wird über eine Reform ab 2024 nur die Europäische Fußball-Union (UEFA), die ECA gilt aber als einflussreichster "Stakeholder" auf dem Kontinent.

Massive Kritik gegen Reform-Pläne

Der Vorschlag der Klub-Vereinigung, der für den Europapokal künftig ein dreistufiges Ligensystem mit zahlreichen Fixplätzen für Topvereine vor allem in der Champions League vorsieht, war in den vergangenen Wochen europaweit auf massive Kritik gestoßen. Auch die Bundesliga-Vereine lehnen diese Pläne geschlossen ab.

"Viele Vereine sind mit Angst und Skepsis nach Malta geflogen", sagte Agnelli. Diese Zweifel seien aber nach der Versammlung beseitigt. "Aus der Klubperspektive war gestern und heute der Start in den Diskussionsprozesses", sagte der Italiener.

Dabei soll offenbar auch vor den grundlegenden Strukturen der nationalen Ligen nicht Halt gemacht werden. "Wir hatten in Holland zuletzt Diskussionen über die Zukunft unserer Liga", sagte ECA-Vize Edwin van der Sar: "Dabei ging es auch um die Anzahl der Teams. Grundsätzlich ist die Idee, mehr europäische Spiele zu haben. Danach haben die großen und kleinen Klubs gefragt. Natürlich kann man sich dabei auch die Größe der eigenen Liga oder die Spiele in den Pokal-Wettbewerben anschauen."

Im September soll in der UEFA-Zentrale in Nyon eine "Elefantenrunde" stattfinden, bei der sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte zuletzt betont, dass vor allem die Königsklasse nicht zwingend reformiert werden müsse.

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