Arsene Wenger lobt Wissenschaft: "Wollte Forschungsuniversität gründen"

Von SPOX
Arsene Wenger war seiner Zeit voraus.
© getty

Arsene Wegner wollte beim FC Arsenal eine Forschungsuniversität gründen. Die Wissenschaft habe mittlerweile die Oberhand gewonnen, proklamierte der langjährige Trainer der Gunners im Rahmen einer Pressekonferenz in London.

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"Mein letzter Traum bei Arsenal war es, eine Universität im Klub zu gründen", sagte Wenger. "Ich habe bereits mit einigen großen Unternehmen, wie Sony, Siemens, verhandelt, weil sie große Forschungsabteilungen hatten. Mein Traum war es, eine Forschungsuniversität für die mentalen, physischen und technischen Aspekte der modernen Spieler zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass das der nächste Schritt sein kann", erklärte er weiter.

Seine Faszination für Wissenschaft und objektive Leistungsbemessung kommt nicht von irgendwo. "Ich habe in den Jahren 1987/88 mit Freunden am Computer an der Leistungsbewertung gearbeitet. Wir arbeiteten Tag und Nacht, um die Leistungen der Spieler wirklich zu messen. Wir waren der Zeit 20 Jahre voraus. Wir haben einige gute Verbesserungen bei der Beurteilung von Spielern vorgenommen. Wir entdeckten einige Spieler, die nicht wirklich Stars waren. Sie wurden danach gute Spieler", erklärte Wenger.

Arsene Wenger: "Man dürfte Lionel Messi nie aufstellen"

Der Franzose hat nun selbst in ein Unternehmen namens PlayerMaker investiert. Es versucht eine Analyse der technischen, taktischen und physischen Leistungen anhand einer Technologie im Fußballschuh.

"Heute hat die Wissenschaft die Oberhand gewonnen. Die Wissenschaft kann Leistung vorhersagen, oder wann Spieler Ruhephasen brauchen", meinte Wenger.

Dennoch seien gute Trainer noch immer unabdingbar. Ansonsten würde der Wissenschaft eine zu hohe Bedeutung beigemessen. "Der moderne Trainer muss interessante Daten sammeln und danach mit seinem Wissen Entscheidungen treffen. Und er muss stark genug sein, um das zu tun, was er für richtig hält. Das Wissen ist immer noch wichtig. Wenn man nur die physischen Daten nimmt, dürfte man Lionel Messi nie aufstellen. Aber jeder Trainer würde Messi aufstellen."

Wenger verließ Arsenal im Sommer 2018 - nach 22 Jahren als Trainer der Gunners. Eigentlich forcierte er kein Sabbatical, doch der endgültige Abschied von Arsenal fiel ihm schwerer als erwartet. Dennoch plant Wenger eine Rückkehr auf die Trainerbank: "Der Appetit ist immer noch da, der Wunsch ist immer noch da."