UEFA-Präsident Aleksander Ceferin für Kaderbegrenzungen – VAR in der Kritik

Von SPOX
Aleksander Ceferin sieht den Videobeweis in der aktuellen Ausführung sehr kritisch.
© getty

Aleksander Ceferin hat sich für limitierte Kadergrößen und eine Luxussteuer ausgesprochen, um die Schere zwischen Topklubs und kleinen Vereinen in Europa etwas zu schließen. Den Videobeweis sieht der UEFA-Präsident kritisch - kündigt aber eine Einführung in der Champions League an.

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Einen klassischen Salary Cap nach amerikanischem Vorbild, also einen Maximalbetrag, den eine Mannschaft pro Saison für Spielergehälter ausgeben darf, schloss Ceferin im Interview mit dem kicker aus: "Das ist nach europäischem Recht unmöglich."

Gesprochen werde aktuell aber über limitierte Kadergrößen. "Das ist wirklich ein großes Problem", sagte Ceferin: "Spieler werden vom Markt gekauft, um die gegnerischen Teams zu schwächen. Einer der großen europäischen Vereine hat sage und schreibe 186 Spieler unter Vertrag. Mal abgesehen von dieser riesigen Zahl sind dort 88 Spieler auf Leihbasis beschäftigt. So ein Zustand ist wirklich unglaublich!" In Portugal gebe es ein Team, das 25 Spieler auf Leihbasis angestellt hat, davon sind 22 Akteure über 30 Jahre alt."Sagen Sie mir einen guten Grund, warum man Spieler in diesem Alter auf Leihbasis anstellt?"

UEFA-Präsident für Luxussteuer im Fußball

Neben den kleineren Kadern liebäugelt der UEFA-Präsident auch mit einer Luxussteuer. Ein Thema, dass laut Ceferin "für die meisten Meinungsverschiedenheiten zwischen den großen und den mittleren und kleineren Klubs sorgt". Denn: "Wer ohnehin schon mehr an Abgaben zu leisten hat, der möchte nicht noch mehr Steuern zahlen."

Doch versteht der 50-Jährige derartige Abgaben nicht als Bestrafung: "Wir würden das aus einer Luxussteuer gewonnene Geld dafür nutzen, die anderen Klubs zu unterstützen, die sich an die Ethikregeln der UEFA halten. Wenn du also diese 10 Millionen Euro gezielt an die kleinen Vereine ausschüttest, dann hebst du ihr Niveau an."

Aleksander Ceferin über Videobeweis: "Fußball ist nicht mehr das Gleiche"

Einem weiteren heiß debattierten Thema, dem Videobeweis, steht der 50-Jährige grundsätzlich offen, in der aktuellen Form aber sehr kritisch gegenüber.

"Es gibt kein Zurück mehr, was den Einsatz des Videobeweises im Fußball angeht. Auch die UEFA muss den VAR einführen", stellte Ceferin klar, meldete aber Zweifel an: "In welchem Umfang genau, ist noch zu klären. Aber es ist eine Tatsache, dass der Videobeweis in den Ligen, in denen er bereits Anwendung findet, ein großes Durcheinander verursacht hat. Fußball ist nun nicht mehr das Gleiche wie vorher."

Der VAR sei "einfach nicht eindeutig genug. Die Menschen verstehen es nicht, weil es ihnen nicht genau genug erklärt wird". Der Hauptgrund, warum in der Königsklasse noch kein Videobeweis zum Einsatz kommt: "Champions League ist 'top of the top of the top'. Dort kann man keinen Probedurchlauf veranstalten. Hier müssen alle Regeln klar sein."

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