Mini-WM: Grindel dafür, Watzke dagegen

SID
Die UEFA bestätigte, dass es Pläne für eine Mini-WM als Ausweitung der ins Leben gerufenen Nations League gebe
© getty

An den von der UEFA ins Gespräch gebrachten Planspielen über eine künftige Mini-WM scheiden sich die Geister.

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Während DFB-Präsident Reinhard Grindel ("Ich finde gut, dass mit dem Konzept der globalen Nations League regelmäßig Begegnungen gegen Teams außerhalb Europas möglich sind") als Befürworter auftrat, ist Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund ein strikter Gegner.

Er reagierte sarkastisch auf die UEFA-Gedankenspiele, die neue Nations League zu einem weltweiten Format auszuweiten. "Ja! Wir brauchen noch zwei oder drei Wettbewerbe mehr!", sagte Watzke am Samstag auf einer Veranstaltung der Fußball Bild im Dortmunder Fußball-Museum.

Grindel gab in der Bild am Sonntag allerdings zu bedenken: "Wichtig ist, dass es gegenüber der Nations League keine zusätzlichen Spiele gibt. Die Belastung für unsere Nationalspieler darf nicht weiter wachsen."

Watzke: "Wir haben genug Wettbewerbe"

Watzke nahm sich Zeit, die UEFA und auch den Weltverband FIFA daran zu erinnern, "dass sie eigentlich eine Dienstleisterfunktion für die Vereine haben. Ihre Aufgabe ist nicht, möglichst viel Geld zu scheffeln, um es dann selbst zu verteilen." Er fügte hinzu: "Im Ernst: Wir haben genug Wettbewerbe."

Die UEFA bestätigte nach einem Bericht der Bild-Zeitung über eine mögliche Mini-WM zumindest "Diskussionen betreffend einer Weiterentwicklung", allerdings seien "noch keine Entscheidungen getroffen" worden. Als Konkurrenz-WM will die UEFA die Nations League, die 2018 startet, demnach nicht etablieren.

Die Nations League, die in ihrem derzeitigen Format die normalen Länderspiele ersetzt, umfasst in der A-Liga mit dem Weltmeister Deutschland zwölf Nationalmannschaften, die am 24. Januar in vier Dreiergruppen gelost werden.

Die Gruppensieger qualifizieren sich nach Hin- und Rückspielen für die Endrunde im Juni 2019, bei der die Halbfinals und das Finale gespielt werden. Gastgeber wird eine der vier qualifizierten Nationen sein. Das Turnier wird im Zweijahresrhythmus gespielt und ist ab 2020 für die EM-Qualifikation mitentscheidend.

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