Andreas Weimanns Situation bei Derby County: Sehnsucht nach der Premier League

Andreas Weimann kämpft mit Derby County um den Aufstieg in die Premier League
© GEPA

Vor zehn Jahren hat Andreas Weimann Österreich verlassen, er wechselte von der Nachwuchsabteilung des SK Rapid zu Aston Villa. Mittlerweile spielt der 26-jährige Flügelstürmer in der zweitklassigen englischen Championship für Derby County. SPOX hat ihn in England besucht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Ich fühle mich schon noch als Österreicher", sagt Weimann und lächelt etwas schelmisch. Eigentlich ist er mittlerweile ein halber Brite, seit er 15 Jahre alt ist lebt Weimann auf der Insel. "Meine Frau ist Engländerin und mein Sohn ist in England geboren. Ich fühle mich hier wie zu Hause."

Nach acht Jahren bei Aston Villa wechselte Weimann im Juli 2015 für 3,8 Millionen Euro nach Derby. Einen fixen Stammplatz erkämpfte er sich zunächst aber nicht. Sein ehemaliger Aston-Villa-Trainer Paul Lambert holte ihn daraufhin in der vergangenen Rückrunde per Leihe zum Ligarivalen Wolverhampton Wanderers, wo Weimann auf Anhieb überzeugte. Die Rückkehr nach Derby verlief dann zunächst erfolgreich, in den ersten neun Spielen der aktuellen Saison stand Weimann stets in der Startelf. "Ich habe ganz gut gespielt", erinnert er sich, "aber leider keine Tore oder Assists geliefert."

Ende September verlor Weimann seinen Stammplatz und kehrte erst wieder am 18. Spieltag in die erste Elf zurück. Beim 2:0-Sieg gegen die Queens Park Rangers bereitete Weimann direkt beide Treffer vor und begann auch das folgende Spiel an diesem Samstag beim Absteiger FC Middlesbrough. Auf dem rechten Flügel spielte Weimann durch und hatte sogar einige Torchancen - ließ diese jedoch ungenutzt. Dank eines Dreierpacks des Tschechen Matej Vydra gewann Derby trotzdem locker mit 3:0.

"Dieser Auswärtssieg bei einem Aufstiegsfavoriten wie Middlesbrough ist super für uns", sagt Weimann. "Jetzt haben wir zwei Heimspiele hintereinander und klettern hoffentlich noch weiter nach oben." Aktuell ist Derby Sechster und somit in den Playoff-Rängen. Die ersten beiden Vereine steigen direkt in die Premier League auf, die folgenden vier spielen untereinander einen weiteren Platz aus. "Unser Saisonziel ist es, die Playoffs zu erreichen", sagt Weimann, "und hoffentlich steigen wir dann auf."

Weimann über Aston Villa, den ÖFB und seine Zukunftspläne

Weimann will dorthin zurückkehren, wo er schon einmal war: in die Premier League. Drei Jahre lang kämpfte er sich bei Aston Villa einst durch die Jugendmannschaften, ehe er im August 2010 19-jährig für die Profis debütierte. Bis zu seinem Wechsel zu Derby erzielte er in 113 Premier-League-Spielen 17 Tore und bereitete zehn weitere vor. "Die acht Jahre bei Aston Villa waren eine sehr schöne Zeit", sagt Weimann, "Villa ist schließlich ein riesengroßer Verein."

Es war Weimanns beste Zeit, regelmäßig wurde er auch ins Nationalteam berufen. Letztmals aber im März 2015, kurz vor seinem Wechsel nach Derby. "Seitdem hatte ich keinen Kontakt mehr zum ÖFB", sagt Weimann. Auch nicht zum neuen Teamchef Franco Foda. "Ich kenne ihn nicht und habe noch nie mit ihm geredet." Abgeschlossen hat Weimann mit seiner ÖFB-Karriere aber keineswegs: "Ich will immer für das Nationalteam spielen und bin auch noch relativ jung. Mal schauen, was noch passiert."

Seine Zukunft im Vereinsfußball sieht Weimann jedenfalls auf der Insel. "Es ist mein Ziel, in den nächsten Jahren in England zu bleiben", sagt er. Auch bei einer potentiellen Anfrage seines Ex-Klubs Rapid? "Ja, aktuell würde ich auf keinen Fall zurückkehren." Mit Derby arbeitet Weimann stattdessen an einer anderen Rückkehr: an der Rückkehr in die Premier League.

Artikel und Videos zum Thema