Das machen Pacult, Zinnbauer und Co.

Von SPOX
Rösler, Zorniger, Zinnbauer und Co.: Einige deutsche Trainer sind im Ausland glücklich geworden
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Jürgen Klopp ist Wochenende für Wochenende in aller Munde, doch neben dem Liverpool-Coach gibt es auch noch zahlreiche andere deutschsprachige Trainer, die im Ausland sind. Wo steht Peter Pacult unter Vertrag? Oder Uwe Rösler? Und wen trainieren Joe Zinnbauer, Alexander Zorniger und Peter Hyballa? SPOX wirft einen Blick auf die deutschsprachigen Trainer im Ausland. Der zweite Teil folgt am Freitag, 3. Februar.
Hier geht's zum zweiten Teil von "Trainer im Ausland"

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Peter Pacult (57)

Aktueller Verein: HNK Cibalia Vinkovci (Kroatien, 1. Liga)

Im Verein seit: 07.01.2017

Vertragsdauer: bis Saisonende

Tabellenplatz: 10

Bisherige Stationen: 1860 München, Kärnten, Dresden, Rapid, Leipzig, Dresden, Floridsdorf, Zavrc

In den letzten Jahren keimten immer wieder Gerüchte über ein Engagement von Peter Pacult in Deutschland auf, auch eine Rückkehr zu den Münchner Löwen wurde thematisiert. Nach einem Kurz-Engagement mit kuriosem Ende in Slowenien ist Pacult nun in Kroatien gelandet.

"Ich wurde Mitte Dezember kontaktiert und gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich habe mich mit dem Präsidenten getroffen und danach entschieden, dass es eine sehr schwierige, aber auch reizvolle Aufgabe ist", erklärt Pacult gegenüber SPOX: "Man darf auch nicht vergessen, dass Cibalia ein sehr traditionsträchtiger Verein ist!"

Doch der Klub schlittert dem Abstieg entgegen: In 20 Spielen sammelte das Tabellenschlusslicht magere acht Zähler, zuletzt hagelte es sechs Niederlagen am Stück. Nun hat Pacult bis Mitte Februar Zeit, um die Kehrtwende vorzubereiten. "Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, aber natürlich will ich die Mannschaft in allen Bereichen weiterentwickeln", sagt er.

Besonders die jungen Spieler will Pacult vorantreiben und in das Team integrieren. "Ich wurde hier sehr gut und freundlich aufgenommen. Die Mannschaft ist sehr jung und mit vollem Einsatz bei der Sache", so Pacult.

Dabei war sich Pacult natürlich darüber bewusst, dass die Rahmenbedingungen nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen sind. So muss das Team aufgrund von Witterungsverhältnissen (Schnee) im Moment in der Halle trainieren. "Dass hier auf vielen Ebenen andere Bedingungen herrschen, wusste ich bereits davor und damit muss man als Trainer umgehen. Der Präsident und der Sportdirektor versuchen aber alles, damit wir uns gut vorbereiten können."

Uwe Rösler (48)

Aktueller Verein: Fleetwood Town (England, 3. Liga)

Im Verein seit: 30.07.2016

Vertragsdauer: bis 30.6.2018

Tabellenplatz: 4

Bisherige Stationen: Lilleström, Viking, Molde, Brentford, Wigan, Leeds

Von Massimo Cellino wurde Rösler nach nur fünf Monaten bei Leeds United entlassen. Während der Klub-Besitzer anschließend wegen Steuervergehen von der FA neutralisiert wurde, ging es für Rösler weiter in die 3. Liga Englands. Dort übernahm er zum Start der Saison Fleetwood Town.

"Ich hatte viele Angebote aus dem Vereinigten Königreich, aber ich habe auf eine echte Chance und Herausforderung gewartet", hatte er sich zu diesem Zeitpunkt gefreut und tatsächlich läuft es bisher durchweg ordentlich. Nachdem man im letzten Jahr den Abstieg nur knapp verhindern konnte, könnte nun der Aufstieg realisiert werden.

Uwe Rösler im Interview: "Jedes Spiel gleicht einer Schlacht"

Dass Fleetwood, ein Klub der in den letzten sieben Jahren vier Aufstiege feierte, Rösler vertraut, zeigt die Wertschätzung, die er sich in England erarbeitet hat. "Er ist enorm erfahren, respektiert und hat großes Wissen", freut sich der Verantwortliche Andy Pilley.

Beeindruckend vor allem, wie Rösler so schnell eine funktionierende Mannschaft formen konnte. 21 Neuzugänge verbuchte der Klub in Sommer und Winter, im Grunde stellte der Coach eine komplett neue Mannschaft zusammen. Entscheidend für die Rückrunde soll Markus Schwabl werden, der vom VfR Aalen kam.

Joe Zinnbauer (46)

Aktueller Verein: FC St. Gallen (Schweiz, 1. Liga)

Im Verein seit: 16.09.2015

Vertragsdauer: bis 30.06.2018

Tabellenplatz: 6

Bisherige Stationen: Karlsruher SC, Hamburger SV

Als Juwelen-Joe wurde Joe Zinnbauer beim HSV kurz gefeiert, großen Erfolg konnte er aber nicht verbuchen. Er kehrte im Juli 2015 zur zweiten Mannschaft der Hanseaten zurück, verließ den Klub aber schon wieder im September. St. Gallen rief ihn in die Schweiz.

Die Saison 15/16 lief unter dem neuen Trainer sehr wechselhaft, zum Ende hin setzte es unter anderem ein 0:7 gegen den FC Basel. Konstanter wurde es mit Start der laufenden Saison, das allerdings im negativen Sinn. St. Gallen verschlief den Saisonstart und war nach zwölf Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz zu finden.

Ein Punkteschnitt von 1,2 steht somit bisher im Portfolio Zinnbauers, der den Klub immerhin wieder ins Mittelfeld geführt hat. Ein Zwischenschritt, wenn man dem Trainer zuhört. Zu einem Interesse des KSC sagte er: "Wir haben viele Spieler geholt, die meinem Ruf gefolgt sind. Einfach abhauen ist nicht mein Stil."

Dabei bezog er sich wohl unter anderem auf Tranquillo Barnetta. Der ehemalige Schalker verstärkt den Klub seit Januar. Im sehr jungen Team finden sich zahlreiche Profis mit Hintergrund in Deutschland. Etwa Karim Haggui, Gianluca Gaudino oder HSV-Leihgabe Mohamed Gouaida.

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