Nicht nur der HSV

Von Johannes Rohrmaier / Simon Ommer
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Der Hamburger SV hat den schlechtesten Saisonstart seiner Vereinsgeschichte hingelegt und steht aktuell abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Sunderland geht es in der Premier League ähnlich, Granada in der Primera Division. Ein Blick auf die größten Sorgenkinder Europas.

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England: AFC Sunderland (Platz 20, 11 Spiele, 5 Punkte, 9:21 Tore)

Lange hat es gedauert, doch vor der Länderspielpause gewann der AFC Sunderland gegen Bournemouth sein erstes Spiel in der Premier League unter dem neuen Trainer David Moyes. "Manchmal braucht man ein bisschen Glück auf seiner Seite", kommentierte Matchwinner Jermain Defoe den Sieg der Black Cats.

Nach dem zehnten Spieltag sorgte Sunderland für einen unrühmlichen Rekord, denn der Verein legte den schlechtesten Saisonstart der Premier-League-Geschichte hin: zwei Punkte und ein Torverhältnis von 7:20. Die Black Cats lösten damit Manchester City ab, das 1995 nach zehn Spielen ebenfalls zwei Punkte, aber ein besseres Torverhältnis auf dem Konto hatte.

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Für einen weiteren Negativ-Rekord sorgte Jack Rodwell, Englands Wunderkind von einst. Bei seinen letzten 33 Startelfeinsätzen in der Premier League sprang kein einziger Sieg heraus. Die Negativserie des 25-Jährigen läuft munter weiter, denn gegen Bournemouth stand er nicht im Kader.

Dass eine Menge Arbeit und womöglich zahlreiche Probleme auf die Black Cats zukommen würden, verwundert nicht, gilt es doch, einen gewaltigen personellen Umbruch zu verkraften. 20 Spieler verließen im Sommer den Verein, 19 neue wurden geholt. Didier Ndong wurde für 20 Millionen Euro vom FC Lorient transferiert, um das zentrale Mittelfeld zu verstärken. Der Gabuner absolvierte bisher acht Partien, war dabei allerdings an keinem Tor beteiligt. Ein weiterer prominenter Zugang ist der Ex-Bremer Papy Djilobodji, der für 9,5 Millionen vom FC Chelsea kam.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Sunderland die vielen Veränderungen im Kader verkraftet und Trainer Moyes die Neuzugänge in der Mannschaft eingliedern kann. Gelingt dies nicht, rückt Tabellenplatz 17 in noch größere Ferne.

England: Swansea City (Platz 19, 11 Spiele, 5 Punkte, 10:21 Tore)

Nur knapp über dem AFC Sunderland steht mit Swansea eine weitere Mannschaft, deren aktuelle Form große Sorgen bereitet. Nach dem Auftaktsieg gegen den FC Burnley (1:0) gelang den Walisern kein weiterer Erfolg in der Premier League. Zwar trotzten die Schwäne dem FC Chelsea ein 2:2-Unentschieden ab und verloren gegen Liverpool (1:2) und Arsenal (2:3) nur knapp, stehen aber dennoch im Tabellenkeller der Liga.

Die Abgänge von Andrew Ayew und Ashley Williams waren ein herber Verlust für Swansea. Der Verein erzielte mit dem Verkauf seiner beiden Superstars knapp 40 Millionen Euro Gewinn, sportlich fehlen sie jedoch an allen Ecken. Das sieht auch Ray Wilkins, ehemaliger englischer Nationalspieler, so: "Der Verlust von Ashley Williams: Ich habe es schon oft gesagt, wenn man Anführer verliert, bekommt man Schwierigkeiten", sagte er und fügte hinzu: "Ich habe wirklich Angst um Swansea."

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Ein Grund für die sportliche Misere findet sich schnell: Das Auftaktprogramm von Swansea war alles andere als leicht, so trifft man in der Hinrunde von den Topmannschaften nur noch auf die Tottenham Hotspur. In allen anderen Begegnungen kann sich Swansea mit Siegen aus der aktuellen Lage befreien und Anschluss an die oberen Ränge herstellen. Dennoch benötigt das Team von Bob Bradley ein Erfolgserlebnis, um Selbstvertrauen für die Aufholjagd zu tanken. Sollte der Mannschaft dies zeitnah gelingen, scheint eine Korrektur des Saisonstarts durchaus möglich.