Gefährlicher Kunstrasen? Ajax tauscht Plätze aus

Von SPOX
Ajax Amsterdam reagiert als erster Spitzenklub auf die Gefahr
© getty

Nachdem der holländische TV-Sender VARA einen Bericht veröffentlicht hat, nachdem die in Holland überwiegend benutzten Granulat-Kunstrasen krebserregend seien, hat nun der erste Spitzenklub reagiert. Ajax Amsterdam kündigte an, vier Plätze mit dem krebserregenden Gummi-Granulat auszutauschen.

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Der TV-Bericht klärte über massive Gesundheitsgefahren für Spieler, vor allem Torhüter auf. Dazu hat die ehemalige US-Nationaltorhüterin Amy Griffin eine Datenbank mit 200 erkrankten Fußballern angelegt, die regelmäßig auf Kunstrasen gespielt haben. Über 100 von ihnen sind Torhüter.

"Unsere Jugendspieler verbringen viel mehr Zeit auf dem Kunstrasen als Amateur-Klubs. Wir haben gegenüber den Eltern das Gefühl, dass wir dazu verpflichtet sind, uns zu kümmern", sagte ein Vereins-Sprecher von Ajax.

Sobald entschieden sei, welches Material die Flächen bekommen sollen, werden die Plätze im Sportkomplex De Toekomst ausgetauscht. Liga-Rivale PSV Eindhoven wird dagegen nichts unternehmen. Laut "Eindhovens Dagblad" gebe es das gefährliche Granulat ohnehin nur auf einem halben Platz, der kaum genutzt werde. Die übrigen Kunstrasen-Plätze seien demnach mit Kork ausgestattet.

Große Verbreitung

Der Sender VARA hatte berichtet, dass in den Niederlanden rund 90 Prozent der Plätze aus Kunstrasen mit dem Gummi-Granulat ausgestattet sind. Dieses wird aus alten Autoreifen hergestellt. Darin enthalten: Weichmacher-Öle mit sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Diese seien krebserregend

Nach dem Bericht sagten die Holländer vergangenes Wochenende aus Krebsangst 30 Spiele im Amateurbereich ab. Der holländische Journalist Roelof Bosma (37) erklärt in der Bild: "Viele Gemeinden nehmen das Granulat aus alten Autoreifen, weil es einfach das billigste ist."

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