Platzverweis durch Video-Schiri beeinflusst

SID
Der Video-Schiedsrichter nahm Einfluss aufs Spiel
© getty

Weltpremiere für den Video-Schiedsrichter: Im Pokalspiel zwischen Ajax Amsterdam und Willem II (5:0) wurde mit Zustimmung des Weltverbandes FIFA erstmals in einer offiziellen Begegnung ein Video-Referee eingesetzt, der Einfluss auf die Begegnung nahm.

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Pol van Boekel unterstützte vor sechs TV-Bildschirmen Schiedsrichter Danny Makkelie und griff dabei auch entscheidend ein. Als Makkelie Willem-II-Profi Anouar Kali nach einem Foul zunächst die Gelbe Karte gezeigt hatte, nahm van Boekel nach dem intensiven Studium der Zeitlupe Kontakt per Kopfhörer zu ihm auf. Die Folge: Makkelie änderte seine Entscheidung und zeigte Kali die Rote Karte.

"Ich schalte mich nur ein, wenn ich an der Situation selbst überhaupt keinen Zweifel habe, denn der Schiedsrichter auf dem Feld trägt die Endverantwortung", sagte van Boekel. Der niederländische Verband KNVB will den Video-Schiedsrichter dauerhaft ab der Saison 2018/19 einführen.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben in dieser Saison mit der Videobeweis-Testphase begonnen. Pro Spieltag gibt es bis zu vier Bundesliga-Begegnungen, in denen "offline" Erfahrungen gesammelt werden. Richtig ernst wird es in der Spielzeit 2017/18. Dann sind bei allen Bundesligaspielen "Live-Tests" geplant, die unmittelbare Auswirkungen auf die Bewertung von Situationen haben können - wobei der Schiedsrichter weiterhin die letzte Entscheidung trifft.

Nach den Vorgaben des International Football Association Board (IFAB) - den Regelhütern des Weltverbandes FIFA - sind grundsätzlich vier spielentscheidende Situation durch den Video-Assistenten überprüfbar: Tor, Elfmeter, Platzverweis und Spielerverwechslung bei Gelber und Roter Karte.

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