Kosovo nicht gegen Rivalen

SID
Die Freude über die Anerkennung des Kosovo war groß
© getty

Die UEFA hat sich bei der schwierigen Aufnahme des Kosovo in die Qualifikation für die WM 2018 in Russland für das wohl kleinere Übel entschieden: Das jüngste Mitglied der UEFA und der FIFA spielt in der Gruppe I gegen Kroatien, Island, Finnland, die Ukraine und Türkei.

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Der Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri nahm die Nachricht von der Teilnahme an der WM-Qualifikation sehr positiv auf. "Ich freue mich sehr für den Kosovo", sagte der ehemalige Profi von Bayern München, der in Gjilan im Kosovo geboren wurde, am Freitag in Lens: "Das ist auch wichtig für die Kinder und die Entwicklung des Fußballs im Land." Der 24-Jährige trifft am Samstag (15.00 Uhr im LIVETICKER) zum EM-Auftakt auf Albanien.

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Politisch hochbrisante Partien für den Kosovo gegen Bosnien und Herzegowina in der theoretisch ebenfalls möglichen Gruppe H werden mit der Zuordnung vermieden. Allerdings gehört auch die Ukraine nicht zu den Unterstützern der Kosovaren - die beiden Quali-Partien dürften als Risikospiele eingestuft werden. Gibraltar, das zweite neue FIFA-Mitglied, bekommt es deshalb in Gruppe H mit Belgien, Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Zypern und Estland zu tun.

Bei der Gruppenauslosung im Juli 2015 waren die damals 52 europäischen FIFA-Mitglieder auf sieben Sechser- und zwei Fünfergruppen aufgeteilt worden, letztere wurden nun mit den beiden neu zugelassen Verbänden aufgefüllt. Da die UEFA am Donnerstag beschloss, dass der Kosovo aus politischen Gründen zunächst generell nicht gegen Bosnien und Herzegowina sowie gegen Serbien spielen solle, war nur die nun vorgenommene Zuteilung möglich.

DFB stimmte für Kosovo

Vor allem Serbien kämpft auch auf politischer Ebene gegen die Eigenständigkeit des Kosovo, der mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnt wird, allerdings auch von einer starken serbischen Minderheit. Der serbische Fußballverband FSS hat beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Einspruch gegen die Aufnahmen in die UEFA und FIFA eingelegt.

Der DFB hatte beim Kongress in Budapest wie 27 andere UEFA-Nationen für die Kosovo-Aufnahme gestimmt, 24 waren bei zwei ungültigen Stimmen dagegen.

Zuvor hatten sich Serbien und die Schweiz klar gegen eine Aufnahme positioniert. Die Eidgenossen fürchten den Abgang zahlreicher Leistungsträger mit kosovarischen Wurzeln wie Borussia Mönchengladbachs Granit Xhaka und Shaqiri.

Welche Spieler für den Kosovo spielen dürfen, ist Sache der FIFA, eine Entscheidung steht noch aus.

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