"FIFAntino" bis "geringstes Übel"

SID
Gianni Infantino wurde im zweiten Wahlgang mit 115 Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt
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ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "Ein 'Italiener' erobert die Spitze des Weltfußballs nach dem endlosen Reich von Sepp Blatter und davor dem noch längeren von Joao Havelange. Infantinos Wahl ist eine historische Wende, die hoffentlich eine neue Ära starten wird. Jetzt steht dem neuen Präsidenten eine schwierige Aufgabe bevor, denn die politische und finanzielle Krise der FIFA erfordert eine totale Neugründung."

Corriere dello Sport: "Der Weltfußball spricht Italienisch. Infantinos Kritiker behaupteten, dass er nur ein Bürokrat ist, dass er nicht die Eigenschaften hat, um die FIFA zu regieren. Infantino hat aber nicht nur die Mehrheit der Weltverbände an seine Seite gebracht, sondern auch die bekanntesten Ex-Spieler des Planeten erobert. Er hat mit der Kraft seiner Ideen gewonnen. Wenn das kein Märchen ist ..."

La Repubblica: "Die FIFA gerät in Europas Hände. Der arabische Traum zerschellt. Die FIFA ist keine Wohltätigkeitsorganisation. In vier Jahren hat sie sechs Milliarden Dollar generiert und verteilt. Der Fußball ist ein Paradies und Spektrum zugleich. Infantino wird sich daher die Stiefel beschmutzen und die Korruption, die verbotenen Beziehungen und den Milliardenstrom transparent gestalten müssen. Er muss ein verseuchtes Meer säubern, in dem Blatter blendend schwamm."

Corriere della Sera: "Infantino ist eine Garantie für Kompetenz und zumindest eine Hoffnung auf kollektive Ehrichkeit. Schwieriger ist zu begreifen, wie sehr sich die FIFA wirklich erneuern will. Infantino wird sich auch mit einer Welt auseinandersetzen müssen, die sich profilieren will: Asien mit seinen neuen Geldern, Afrika mit seinem neuen technischen Gewicht, Südamerika, das sich in den letzten 20 Jahren von Europa benachteiligt gefühlt hat. Infantino repräsentiert die Kraft und das Flair des alten europäischen Fußballs. Wenn er aber gegen die Korruption kämpfen will, muss er der Präsident aller sein. Eine Kraft, die Blatter trotz seiner Tricks nicht hatte."

La Stampa: "Kann man sagen, dass Platinis Linie gesiegt hat? Vielleicht, denn Infantino war neun Jahre lang die rechte Hand von 'König Michel'. Er war seine graue Eminenz und der Drahtzieher seines Ex-Präsidenten. Infantino hat jetzt in erster Linie Europa und dann die Welt erobert. Bei seinem wichtigsten Match hat er auf der ganzen Linie gesiegt."

SPANIEN

Marca: "Gianni Infantino ist der Auserwählte der Fußball-Welt, um einem System, das seit Mai am Stock geht, die Glaubwürdigkeit zurückzubringen. Er hat einen harten und komplizierten Job vor sich, sollte er aber seine Arbeitsweise der vergangenen sechs Jahre als UEFA-Generalsekretär anwenden, kann er es schaffen. Dies ist seine Visitenkarte für die ganze Welt, er muss jetzt nur das wiederholen, was er schon bei der UEFA gemacht hat. Er lässt darauf hoffen, dass nach der Ablösung von Blatter eine neue Ära im Fußball eingeläutet wird."

AS: Der 'Glatzkopf der Champions-League-Auslosungen', so nennen ihn seine Freunde, wird nach dem Abgang von Joseph Blatter neuer FIFA-Präsident. Über die Fernsehpräsenz auf die Präsidentschafts-Kandidatenliste - das scheint sowohl in der Politik wie auch im Fußball zu funktionieren. Die FIFA hat ihren neunten Papst. Jetzt liegt es an Infantino selber, das Gesamtkonstrukt FIFA neu zu ordnen und transparenter zu machen."

Sport: "Infantino hatte die volle Unterstützung der Europäer. Er bietet eine totale Transparenz bei zukünftigen Wahlen eines WM-Gastgebers, aber auch bei kommerziellen Verträgen und den Vergütungen der Funktionäre. Das war die definitive Beerdigung von Blatter bei der FIFA. Bei der FIFA weht jetzt ein neuer Wind."

El Mundo Deportivo: "Die FIFA hat nach einer emotionsgeladenen Wahl wenigstens bis 2019 einen neuen großen Präsidenten. Infantino, der Fußball-Verrückte - er will, dass der Fußball wieder die Position einnimmt, die er verdient."

El Pais: "Infantino - von den Lostöpfen auf den Thron. Der Schweizer hat die Mission, das ramponierte Image der FIFA zu restaurieren. Er soll das mit seinen als UEFA-Generalsekretär erworbenen Meriten als Führungskraft bewerkstelligen. Er ist der neue Rektor des Weltfußballs. Sein Triumph ist der Erfolg seiner Arbeit am Spielfeldrand in Papua-Neuguinea, in Nicaragua oder Kamerun. Er wird nicht mehr so allmächtig wie Joao Havelange oder Sepp Blatter sein."

El Mundo: "Gianni Infantino läutet eine neue Ära bei der FIFA ein, nachdem er Joseph Blatters Favoriten, der auch die Macht des arabischen Geldes repräsentiert, bezwungen hat. Der Erfolg des Schweizers ist auch der Erfolg des alten Europa. Infantino, Förderer des Financial Fair Play, wird seine bei der UEFA angewandte Arbeitsweise auf die FIFA übertragen, was Blatter immer versucht hat zu verhindern. Er konnte die Grabenkämpfe in der arabischen Welt für sich nutzen."

La Razon: "Jetzt liegt es an Infantino, im FIFA-Haus eine Säuberungsaktion zu starten und aus dem Großunternehmen, das den Weltfußball verwaltet, eine moderne Firma zu machen. Infantino ist, so scheint es jedenfalls, der Mann für die Erneuerung, und das, obwohl er seit 2009 Generalsekretär der UEFA war, dessen Präsident Michel Platini für sechs Jahre aus dem Verkehr gezogen wurde. Der neue Präsident scheint einen neuen Weg bei der FIFA einschlagen zu wollen im Vergleich zu dem, was bisher über die Bühne ging."

Okdiario: "Gianni Infantino hat die Mission, eine neue Zeitrechnung im Weltfußball einzuführen. Der neue Präsident hat den Auftrag, das korrupte Image des Weltverbandes zu verändern. Mit seinen 45 Jahren ist es ein rasanter Aufstieg, seit er 2000 bei der UEFA begann."

20 Minutos: "Das nette Gesicht der UEFA besteigt den FIFA-Thron. Jetzt hat Infantino die Aufgabe, die größte Umstrukturierung in der Geschichte der FIFA durchzuführen. Diese Maßnahmen sollen den Korruptionsfällen entgegenwirken, auch bei den Brandherden um die Wahlen der WM-Gastgeber Russland 2018 und Katar 2022. Ebenso sollen wieder Sponsoren an Land gezogen werden, da die FIFA für das Geschäftsjahr 2015 zum ersten Mal seit 2002 Verluste angekündigt hat."