Videobeweis in Brasilien im Einsatz?

SID
Nach vier Minuten "Bedenkzeit" war es dann doch kein Rot für Palmeiras´ Egidio
© getty

Die ungewöhnliche Rücknahme eines Platzverweis bei einem Erstligaspiel hat den Verdacht nahegelegt, dass in Brasiliens Fußball der Videobeweis bereits im Einsatz ist.

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In der Sonntagspartie zwischen Chapecoense und Palmeiras sah Gästespieler Egídio nach einer vermeintlichen Notbremse zunächst die Rote Karte, gut vier Minuten später und nach Rücksprache mit dem vierten Offiziellen nahm Schiedsrichter Jaílson Macedo de Freitas die Entscheidung jedoch zurück.

Der Verteidiger war da schon längst im Spielergang verschwunden und musste von seinen Teamkollegen auf den Platz zurückgerufen werden. In der TV-Liveberichterstattung war deutlich an den Lippen ablesbar, dass nicht nur der Schiedsrichter-Assistent auf Ballhöhe, sondern auch der in der Nähe der Mittellinie positionierte vierte Offizielle, Daniel Nobre Bins, dem Referee mitteilten, dass Egídio vor dem Körperkontakt an der Strafraumgrenze klar den Ball gespielt habe.

Tipp per TV-Bild?

Brasilianische Medien spekulieren, dass Bins von einem Verbands-Delegierten, der Zugriff auf TV-Bilder hat, über die Fehl-Entscheidung informiert worden sei. Pikanterweise liegt beim Weltverband FIFA bereits eine Anfrage der Brasilianer vor, im kommenden Jahr in der heimischen Liga den Videobeweis bei strittigen Szenen wie Tor oder Platzverweis zurate zu ziehen.

Das für Regelwerk-Änderungen zuständige International Football Association Board (IFAB) will sich auf der nächsten Versammlung am 26. November mit dem Thema beschäftigen.

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