"Es war alles rechtens"

SID
Die umstrittene 1,8-Millionen-Euro-Zahlung an Michel Platini sei ein "Gentlemen's Agreement"
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Der suspendierte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat die umstrittene 1,8-Millionen-Euro-Zahlung an UEFA-Chef Michel Platini als rechtmäßig verteidigt. "Das war ein Vertrag, den ich mit Platini hatte. Dazu kann ich aber jetzt keine Details geben. Aber es war alles rechtens", sagte der Schweizer am Freitag dem Walliser Lokal-Sender rro.

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Blatter bezeichnete die umstrittene Zahlung weiter als "Gentlemen's Agreement". In seinem ersten Auftritt nach seiner Suspendierung beklagte Blatter deshalb eine öffentliche Vorverurteilung.

"Ich habe niemanden benachteiligt, habe kein Geld gestohlen und ich bin auch kein Mörder. Ich stehe da wie der Ochs am Berg und frage mich: was ist denn hier passiert?", sagte der 79-Jährige in dem knapp 20-minütigen Gespräch.

Auch von seinen Landsleuten ist der Eidgenosse tief enttäuscht. "Sepp Blatter wurde in der Schweiz von den Medien abgeschossen", sagte er.

Ethikkommission sperrt Beide

Blatter und Platini sind wegen des Verdachts auf Verstöße gegen den FIFA-Ethikcode zunächst bis einschließlich 5. Januar für alle Tätigkeiten im Fußball gesperrt. Auch Platini hatte zuletzt betont, dass "kein Zweifel" an seiner Integrität bestehe. Platini (60) hatte erklärt, die Summe rechtmäßig als Honorar für eine frühere FIFA-Tätigkeit erhalten zu haben.

Blatter ärgerte sich in dem Interview darüber, derzeit weder sein Büro in der FIFA-Zentrale noch ein offizielles Fußballspiel besuchen zu dürfen. Das sei "hirnverbrannt", sagte er und betonte: "Wenn ich jetzt weglaufen und alles fallen lasse, dann verleumde ich mich selber."

Vom ersten Schock der Suspendierung habe er sich inzwischen erholt. "Ich muss ganz ehrlich sagen: Momentan geht es mir gut. Es war ein Schock. Aber obwohl dieser Entscheid sehr schwer zu verdauen ist, ist es gleichzeitig eine Befreiung gewesen für mich. Jetzt bin ich arbeitslos und jetzt kann ich mich um mich selber kümmern", sagte Blatter.

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