EM

Doppelter Lewy haut Schotten raus

Von SPOX
Robert Lewandowski ist derzeit nicht aufzubremsen
© getty

Der 9. Spieltag der Qualifikation für die UEFA Euro 2016 in Frankreich bot einiges an Spannung. In Albanien blieb alles ruhig - bis zur Nachspielzeit. Portugal sichert sich den Gruppensieg, Dänemark muss zittern. Die Färöer verpassen eine Sensation, Schottland muss seine Segel streichen.

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Gruppe D

Georgien - Gibraltar 4:0 (3:0)

Tore: 1:0 Vatsadze (30.), 2:0 Okriasvhili (35., Handelfmeter), 3:0 Vatsadze (45.), 4:0 Kazaishvili (87.)

Ein Spiel ohne große sportliche Brisanz wussten die Teams aus Georgien und Gibraltar doch ansehnlich zu gestalten. Während es für die Gastgeber um nichts mehr ging, kämpfte Gibraltar noch immer um den ersten Punkte der Landesgeschichte.

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Dementsprechend tapfer spielten die Gäste, scheiterten allerdings immer wieder am gut organisierten Abwehrverbund Georgiens. Der Gegner zeigte mit fortlaufender Dauer dann den Unterschied in Sachen individueller Klasse. Mate Vatsadze (30.) nutzte einen krassen Abstimmungsfehler im Herausrücken und vollendete alleine vor Jordan Perez.

Der Torhüter, hier noch machtlos, schaffte es im Laufe der Partie nur selten, Ruhe auszustrahlen. Beim Handelfmeter von Tornike Okriashvili (35.) noch machtlos, segelte er beim 3:0 durch Vatsadze am Ball vorbei. Der Distanzschuss von Valeri Kazaishvili (87.) aus rund 20 Metern knapp vor Ende der Partie war ebenfalls haltbar.

Schottland - Polen 2:2 (1:1)

Tore: 0:1 Lewandowski (3.), 1:1 Ritchie (45.), 2:1 S. Fletcher (62.), 2:2 Lewandowski (90.+4)

Robert Lewandowski trifft und trifft und trifft. Nicht einmal 180 Sekunden waren gespielt, als Schottland-Keeper David Marshall den Ball aus dem Netz fischen musste. 90 Minuten später beendete der Bayern-Goalgetter mit seinem 18. Pflichtspieltor in der noch jungen Saison 2015/16 die Partie zum verdienten 2:2 Unentschieden.

Nach dem frühen Schock hatte Polen durch den Ex-Borussen Jakub Blaszczykowski die Chance, die Führung auszubauen (29.), in der Folge lehnten die Polen sich jedoch zu sehr zurück und überließen den Schotten das Spiel. Diese nahmen die Einladung dankend an und drehten die die Partie im heimischen Hampden Park zu Glasgow durch zwei sehenswerte Treffer von Rickie und Fletcher nicht unverdient.

Schottland schaltete anschließend zwei Gänge zurück und besann sich auf das Betonmischen. Polen schaffte es nicht in letzter Konsequenz den schottischen Riegel zu durchbrechen, konnte sich aber auf seinen Goalgetter verlassen, der in der 94. Minute den Ball zum verdienten Ausgleich über die Linie drückte. Es war Lewandowskis 31. Tor im 71. Einsatz für die polnische Auswahl.

Polen bleibt durch den Patzer der deutschen Mannschaft Zweiter, Schottland muss durch das Unentschieden die EM 2016 vorm Fernseher verfolgen.

Gruppe F

Nordirland - Griechenland 3:1 (1:0)

Tore: 1:0 Davis (35.), 2:0 Magennis (49.), 3:0 Davis (58.), 3:1 Aravidis (87.)

Unterschiedlichste Vorzeichen beim Duell des Gruppenersten gegen den Gruppenletzten in der Gruppe F. Die Griechen wollten in der ersten Halbzeit den Ball so oft wie möglich halten, was den konterstarken Nordiren in die Karten spielte. In einem ausgeglichenen Spiel fand Oliver Norwood die Schnittstelle, Stuart Dallas legte im Strafraum nochmal quer und fand Steven Davis im Fünfer, der zum 1:0 vollendete (35.).

Die zweiten 45 Minuten starteten furios, Norwoods zweite Ecke fand Josh Magennis, der formschön zum 2:0 einköpfte (49.). Nur wenig später wurde ein nordirischer Schuss vor der Linie geblockt, Davis schaltete am schnellsten und köpfte in die rechte Ecke ein. Dass Christos Aravidis nach Vorarbeit von Vassilios Torosidis noch zum 3:1 verkürzen konnte, war nur noch Ergebniskorrektur (87.).

Ungarn - Färöer 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Roaldur Jakobsen (11.), 1:1 Daniel Böde (63.), 2:1 Daniel Böde (71.)

Gelb-Rote Karte: Atli Gregersen (90.+4, Färöer)

Keine elf Minuten dauerte es, ehe die Färöer durch Roaldur Jakobsens Treffer in Führung gingen. Ungarn war kurz geschockt, ließ sich aber nicht entmutigen, weiterhin nach vorne zu spielen. Die Magyaren kamen immer besser ins Spiel und drückten auf den Ausgleich, die Torschüsse wurden aber meist von den Gästen abgeblockt.

Auch nach der Halbzeitpause bestimmte Ungarn das Spielgeschehen und kam immer wieder zu gefährlichen Torchancen. Nach einer Flanke von Tamas Kadar war es dann schließlich Daniel Böde, der per Kopfball aus der Strafraummitte zum verdienten Ausgleich traf (63.). In der 71. Spielminute war es wieder Böde der mit seinem Rechtsschuss die Partie drehte. Ungarn spielte die Führung die Zeit runter. Den Schlusspunkt bildete der Platzverweis für Atli Gregersen. Er sah wegen wiederholten Foulspiels in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte.

Die Gastgeber können dank des Sieges noch immer auf die Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich hoffen. Am letzten Spieltag der Qualifikation trifft Ungarn auf den Tabellenletzten aus Griechenland und kann mit einem Sieg die EM-Teilnahme perfekt machen, vorausgesetzt die Färöer holen parallel mindestens einen Punkt gegen Rumänien.

Rumänien - Finnland 1:1 (0:0)

Tore: 0:1 Pohjanpalo (67.), 1:1 Hoban (90.+1)

Es bleib dabei: Rumänien ist auch nach neun Spielen in der Qualifikation zur UEFA EURO 2016 ungeschlagen, gegen Finnland aber nochmals mit einem blauen Auge davongekommen. Mit nunmehr einem Punkt Vorsprung auf Ungarn hat man es im letzten Gruppenspiel gegen die Färöer in der eigenen Hand - die Skandinavier sind dagegen ausgeschieden.

Hatten die Rumänen bereits das Hinspiel in Helsinki mit 2:0 gewonnen, machte das Team von Anghel Iordanescu auch in Bukarest von Beginn an Druck und schnürte die Gäste in der Defensive ein. Wirklich Zählbares kam dabei jedoch nicht herum, und es ging mit einem torlosen Remis in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber zunächst die bessere Mannschaft, wobei Gabriel Torje mit einem Aluminiumtreffer in der 55. Minute die beste Chance liegengelassen hatte. Besser machte es der Düsseldorfer Joel Pohjanpalo auf der Gegenseite, der nach einem Konter über Teemu Pukki zu überraschenden Führung traf (67.).

Mit der Führung um Rücken ergaben sich für die Gäste noch mehr Räume für Konter, die aber allesamt unsauber zu Ende gespielt wurden. Rumänien bestrafte dies in der ersten Minute der Nachspielzeit durch Ovidiu Hoban, der einen Abpraller aus kürzester Distanz zum insgesamt verdienten Ausgleich über die Linie drückten konnte.

Gruppe I

Portugal - Dänemark 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Moutinho (66.)

Das letzte Spiel der EM-Quali für Dänemark könnte Danish Dynamite die Teilnahme an der EM verhagelt haben. Mit 0:1 unterlagen die Männer von Morten Olsen in Braga einem starken Portugal und müssen nun ohne Spiel in der Hinterhand um Platz zwei zittern.

Die Albaner können gegen Armenien mit einem Sieg auf den zweiten Rang klettern und Dänemark so in die Playoffs schicken. Dabei starteten die Gäste forsch und drängten mit offensivem Fußball direkt nach vorne.

Weil Nicklas Bendtner aber die wenigsten Zuspiele erreichten, übernahm Portugal Stück für Stück die Kontrolle und verzeichnete somit auch die besseren Chancen. Nani traf noch die Latte, Joao Moutinho (66.) machte es dann in der zweiten Halbzeit besser. Der Mittelfeldspieler nagelt einen Ball aus gut 15 Metern direkt in das Tor von Kasper Schmeichel.

Albanien - Serbien 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Kolarov (90+2.), 0:2 Ljajic (90+4.)

Viel wurde erwartet von der Partie in der Elbasan Arena, lange allerdings nur wenig geliefert. Während das für das Geschehen neben dem Platz positiv aufzunehmen ist - beide Fanlager hatten sich zu großen Teil im Griff - sah es auf dem Rasen dagegen schon anders aus.

Wenig Bewegung, wenig Dringlichkeit sahen die albanischen Fans von ihrer Mannschaft, die mit einem Sieg Rang angreifen hätten können. Gegen die ohnehin schon ausgeschiedenen Serben blieben die Gastgeber aber jede Gefahr schuldig.

Erst in den letzten Minuten drängte Albanien auf den Sieg, wirklich zwingend wurde das Team um Elseid Hysai vom SSC Neapel aber nicht. Die Serben witterten und nutzten ihre Chance. Aleksander Kolarov (90+2.) gelang in der Nachspielzeit die Führung, Adem Ljajic (90+4.) legte direkt nach.

Die EM-Qualifikation im Überblick

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