FIFA-Spitze immer stärker unter Druck

SID
Jerome Valcke zog sich an einen unbekannte Ort zurück und weist alle Vorwürfe von sich
© getty

Die Suspendierung von Generalsekretär Jerome Valcke sorgt bei der FIFA weiter für Aufregung. Valckes US-Anwalt Barry Berke wies auf Anfrage der Bild am Sonntag sämtliche Bereicherungsvorwürfe gegen den 54-Jährigen im Zusammenhang mit Ticketing-Geschäften für WM-Endrunden nochmals zurück.

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Zugleich nahm der Rechtsbeistand des bislang engsten Vertrauten von FIFA-Boss Joseph S. Blatter nach den Anschuldigungen von Ticket-Manager Benny Alon die Administration des Verbandes für die Ausgestaltung der öffentlich gewordenen Vereinbarungen in die Verantwortung.

"Die Einigung und geschäftliche Beziehung der FIFA mit Herrn Alon wurden von der FIFA geprüft und sind rechtlich einwandfrei", sagte Berke der BamS.

Am vergangenen Donnerstag war Valcke von der FIFA nach achtjähriger Amtszeit von seinen Aufgaben entbunden worden. Nur Stunden zuvor hatten Alon und weitere Mitarbeiter der Züricher Ticketing-Agentur JB Sports öffentlich erklärt, der bisherige FIFA-"General" habe in offizieller Funktion bei Verhandlungen über Verträge in Zusammenhang mit den WM-Endrunden von 2010 bis 2022 persönliche Gewinnbeteiligungen in Millionenhöhe ausgehandelt.

"Konstruiert und unverschämt"

Valcke, der auch nach Angaben der Belastungszeugen letztlich kein Geld erhalten haben soll, weist sämtliche Anschuldigungen bislang zurück und hat sich an einen unbekannten Ort zurückgezogen. Die Vorwürfe ließ die geschasste Nummer zwei der FIFA über seinen Anwalt als "konstruiert und unverschämt" bezeichnen.

Über die Ticket-Affäre hinaus könnten Alons zusätzlichen Enthüllungen über angebliche Valcke-Aussagen zu einer schon feststehenden Vergabe der WM-Endrunde 2022 an Katar noch vor der notwendigen Wahl der FIFA noch Probleme bereiten. Nach Informationen der BamS wachsen bei den Mitarbeitern der Züricher FIFA-Zentrale denn auch schon Zweifel an der geplanten Austragung des übernächsten WM-Turniers im Wüstenstaat.

Alons Behauptungen schürten in jedem Fall den seit der Entscheidung für Katar bestehenden Verdacht, dass für die Wahl des Emirats zum WM-Gastgeber vor fünf Jahren Schmiergelder geflossen oder andere Bestechungsvorgänge stattgefunden haben.

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