Chung: Blatter wie ein Kannibale

SID
Chung kämpft mit harten Bandagen um den FIFA-Thron
© getty

Chung Mong-Joon grenzt sich bei seiner Kandidatur für das Präsidenten-Amt bei der FIFA offenbar gezielt mit scharfen Attacken von der abgewirtschafteten FIFA-Spitze ab. In einem Interview mit L´Equipe griff der frühere FIFA-Vize den scheidenden Verbandschef Joseph S. Blatter und Gegenkandidat Michel Platini wie schon bei der Verkündung seiner Bewerbung zu Wochenbeginn wegen des Korruptionsskandals erneut heftig an.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Blatter ähnelt einem Kannibalen, der seine Eltern verschlungen hat und sich jetzt darüber beklagt, Waise zu sein. Das ist meine Art zu sagen, dass er mitten in einem Korruptionsskandal jeden rügt, das FIFA-Exekutivkomitee, die Konföderationen, sich selber aber ausnimmt. Er stellt sich als Opfer dar, dabei ist er die Ursache", sagte Chung.

Für den 63 Jahre alten Industriellen-Sohn ist außerdem nicht akzeptabel, dass Blatter FIFA-Zahlungen für Gehälter, Tantiemen oder Dienstreisen nicht offenlegt: "Das grenzt fast an Veruntreuung und ist die pure Arroganz."

Platini warf Chung einmal mehr die Einbindung in das bisherige System vor und riet dem Präsidenten des Europa-Verbandes UEFA wegen der früheren Nähe zu Blatter mit Blick auf die Wahlen am 26. Februar zum Rückzug der Kandidatur für den FIFA-Chefposten. "Ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er nichts gewusst hat. Aber er hat Blatter 1998 geholfen, FIFA-Präsident zu werden, und dieser hat ihm 2007 geholfen, an die Spitze der UEFA zu gelangen. Dazwischen war er Berater von Blatter. Als solcher hätte er von den Dingen wissen müssen."

Artikel und Videos zum Thema