US-Senatsanhörung angesetzt

SID
Nun hat der FIFA-Skandal auch den US-Senat erreicht
© getty

Der Druck auf die angeschlagenen FIFA nimmt nun auch von politischer Seite weiter zu: Im US-Senat beschäftigt sich der auch für Sport zuständige Verbraucherschutz-Ausschuss am Mittwoch in einer Anhörung sowohl mit dem Korruptionsskandal als auch mit der allgemein für unwürdig erachteten Menschen- und Arbeitsrechtssituation im künftigen WM-Gastgeberland Katar (2022).

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"Die jüngsten Enthüllungen über Manipulationen und Missmanagement bei der FIFA sollten uns alle besorgt machen. Ihre Korruptions-Kultur hat die Organisation auf einem Auge blind gemacht für erhebliche Verletzungen der Menschenrechte und den tragischen Verlust von Menschenleben", erläuterte Senator Jerry Moran als Ausschuss-Vorsitzender die Ansetzung der Themen.

Der Ausschuss soll außerdem herausarbeiten, ob und in welchem Ausmaß Funktionäre des US-Verbandes USSF Kenntnisse von den illegalen Vorgängen bei den internationalen Verbänden FIFA und CONCACAF (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) gehabt haben.

Europäische Kommission übt bereits Druck aus

Politischen Druck auf die FIFA hatten bereits kurz nach Ausbruch des Skandals um Schmiergeldzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe auch schon die Europäische Kommission in Brüssel und das Europäische Parlament in Straßburg ausgeübt. In Brüssel drohten die zuständigen Gremien sogar mit einer Einmischung in die Neuordnung des Verbandes, sollte die FIFA weder Kraft noch Möglichkeiten zu einem Neubeginn finden.

Das EU-Parlament in Brüssel verabschiedete im Juni sogar eine Resolution mit der Forderung nach dem sofortigen Rücktritt von FIFA-Boss Joseph S. Blatter (Schweiz).

US-Justiz bringt Machenschaften ans Licht

Aufgedeckt hat den Skandal die US-Justiz mit umfangreichen Ermittlungen. Ende Mai verhaftete die Schweizer Polizei auf Antrag der US-Behörden kurz vor Beginn des FIFA-Kongresses in Zürich zwei Vizepräsidenten des Verbandes und fünf weitere hochrangige Funktionäre. Insgesamt hat die US-Justiz gegen 14 Personen Anklage wegen Verschwörung, Betrugs, Korruption und Geldwäsche erhoben.

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