Spur zu Teixeira wird heißer

SID
Ricardo Texeira steht im Verdacht, Schmiergeldzahlungen angenommen zu haben
© getty

Im FIFA-Korruptionsskandal sind die Ermittler auf der Suche nach Beweisen für Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe der WM-Endrunde 2018 an Russland und 2022 an Katar möglicherweise auf eine heiße Spur gestoßen.

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Einem Bericht des Londoner Internet-Portals Insideworldfootball zufolge sollen 30 Millionen Euro auf einem Konto des früheren Exekutivkomitee-Mitgliedes Ricardo Teixeira (Brasilien) in Monaco aus Katar gefunden worden sein. Die monegassischen Behörden sollen die entsprechenden Informationen an die Fahnder der brasilianischen Polizei weitergeleitet haben.

Das Konto des ehemaligen Präsidenten des brasilianischen Verbandes CBF war laut der unbestätigten Medienangaben 2012 gut zwei Jahre nach dem Zuschlag für Katar als Gastgeber des WM-Turniers 2022 eröffnet worden. Die Anweisung von 30 Millionen Euro erfolgte demnach zwar nicht durch Katars Bewerbungskomitee, stammte aber angeblich von einer erheblich in die WM-Arbeiten eingebundenen Baufirma aus dem Emirat.

Teixeira beteuert Unschuld

Teixeira hat die Herkunft des Geldes zuletzt verleugnet. Der nachweislich in die ISL-Korruptionsaffäre bei der FIFA verwickelte Ex-Schwiegersohn des ehemaligen FIFA-Bosses Joao Havelange behauptet, dass die gefundenen Gelder aus seinem Heimatland auf sein monegassisches Konto geflossen sind. "Ich habe für Katar gestimmt, aber ich habe keinen Penny dafür bekommen", sagte der auch in Brasilien wegen korrupter Machenschaften seit Jahren im Visier der Ermittler stehende Ex-Funktionär.

Sollten sich die Vorwürfe gegen Teixeira wegen der Millionen-Summe in Monaco als wahrheitsgemäß erweisen, würde sich erstmals eine konkretere Verbindung finanzieller Art zwischen Katar und einem an der Wahl des Wüstenstaates beteiligten Mitglied der damaligen FIFA-Exekutive nachvollziehen lassen. Die FIFA hat bisher eine Überprüfung der umstrittenen Entscheidung für Katar als WM-Gastgeber von belastbaren Beweisen abhängig gemacht.

Vor diesem Hintergrund gilt beispielsweise auch Präsident Michel Platini von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) als belastet. Der Franzose stimmte eigenen Angaben zufolge nach einem Abendessen mit Katars Emir und Frankreichs damaligem Staatschef Nicolas Sarkozy ebenfalls für Katar, ehe sein Sohn kurze Zeit später einen lukrativen Job bei einer Vermarktungsfirma in Katar erhielt.

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