"Basta mit dem Geld für die Lesben!"

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Dem Frauenfußball in Italien könnte es bald schlecht gehen. Sehr schlecht...
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Primera Division

Frank Oschwald

Perdon des Spieltags: Sportlich könnte die Welt von Pepe Mel eigentlich nicht rosiger sein. Im Winter kehrte der einst entlassene Trainer zu Betis zurück und seitdem läuft's recht dufte. Aktuell führt er das Team als Spitzenreiter der zweiten spanischen Liga mit riesigen Schritten in Richtung Oberhaus. Auch bei den meisten Fans hat der Trainer ein Stein im Brett. Schließlich lag Betis bei der Mel'schen Übernahme lediglich auf Rang drei.

Doch unter der Woche passierte dem alten Trainerfuchs ein Missgeschick. Er machte das, was man als Grün­-Weißer in der Stadt nicht machen darf. Auf der Pressekonferenz gratulierte der 52-Jährige dem verbotenen Team! (Einsatz Gruselmusik) Dem FC Sevilla! "Als Nachbarklub und Bruder der Stadt senden wir unsere Glückwünsche. Sie sind erneut ins EL-Finale eingezogen und haben somit etwas Großes geleistet. Es ist toll für den spanischen Fußball, dass sie es erneut so weit geschafft haben. Davon profitieren wir alle. Glückwunsch und alles Gute für Sevilla!"

Zahlreiche Betis-Fans schluckten. Nichts ist toll an diesem Klub! Und schon gar nicht, was die geleistet haben. Glückwunsch, my ass! Der kann doch nicht...also...dem Erzfeind! Das führte sogar so weit, dass Mel sich ernsthaft entschuldigen musste. "Es tut mir leid, wenn ich mit meinen Aussagen irgendwelche Leute beleidigt oder angegriffen habe. Ich bin Betis-Anhänger durch und durch und gebe alles für diesen Klub", so der Coach.

Klausel des Spieltags: Es ist eine gewagte These, dennoch stellen wir sie hier einmal auf: Es war bislang noch nicht die Saison von Thomas Vermaelen. Letztes Jahr im Sommer kam der Verteidiger zum FC Barcelona und war aufgrund zahlreicher Verletzungen bislang noch nicht wirklich zum Einsatz gekommen. Na ja, okay, er ist eigentlich noch gar nie zum Einsatz gekommen. Aber immerhin saß der Belgier zuletzt zwei Mal auf der Bank der Katalanen.

Der Gewinner des ganzen Dramas ist wohl der FC Arsenal. Zunächst gab's rund zehn Millionen Euro Ablöse für den Verteidiger. Jetzt könnte eine erneute Zahlung von Barcelona nach London wandern. Denn die Engländer ließen sich eine spezielle Klausel in den Vertrag einbasteln, die ihnen bei einem CL-Sieg der Katalanen weitere 3 Millionen Pfund einbringt.

Auch nicht schlecht: Thomas Vermaelen kann sich nun Meister, und in naher Zukunft eventuell Pokal- und Champions-League-Sieger nennen. Was ein Briefkopf! Und das, ohne ein Spiel gemacht zu haben.

Algo mas? Dass Luis Suarez im Finale der Champions League ausgerechnet auf Patrice Evra und Giorgio Chiellini trifft, macht die Verschwörungstheoretiker jetzt schon ganz wuschig. Dem einen soll er auf dem Spielfeld Dinge ins Ohr gesäuselt, dem anderen ein wenig an der Schulter genagt haben. Vor der Partie gegen Juventus in Berlin glühen deshalb jetzt die Drähte der Wettanbieter.

Wer sich beispielsweise sicher ist, dass Suarez im CL-Finale vom Platz fliegt, bekommt für einen Euro 25 Euro zurück. Auch an der Beißer-Front gibt's schöne Wetten. Wer davon ausgeht, dass der gute Suarez Evra oder wahlweise auch Chiellini wieder in ein Körperteil beißt, der bekommt den 250-fachen Einsatz. Also, worauf wartet ihr noch?

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