Firmino übertrumpft Medel-Entgleisung

Von Benedikt Treuer
Roberto Firmino umkurvte vor dem 1:0 Chile-Keeper Bravo
© getty

Die brasilianische Nationalmannschaft hat die Neuauflage des tränenreichen Elfmeterdramas vom letztjährigen WM-Achtelfinale gegen Chile mit 1:0 (0:0) gewonnen - der achte Sieg der Selecao im achten Spiel nach der WM im eigenen Land. Das Tor des Tages im Londoner Wembley Stadium erzielte Hoffenheims Roberto Firmino (73.).

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Brasilien - Chile 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Firmino (73.)

Nach dem jüngsten 3:1-Sieg gegen Frankreich hatten die brasilianischen Fans im Wembley Stadium auch gegen Chile viel Spektakel und Tore erwartet. Außer Firminos Geistesblitz blieben die Teams aber blass.

Der Höhepunkt des Spiels war zudem ein geschmackloser: In der 22. Minute holte Gary Medel Brasiliens Superstar Neymar in einem Zweikampf von den Beinen. Beim Wiederaufstehen stand Medel dem Brasilianer samt Schraubstollen und vollem Körpergewicht auf dem Schienbein, was von Schiedsrichter Martin Atkinson jedoch nicht geahndet wurde.

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Die Selecao bemühte sich in einem über weite Strecken schwachen Länderspiel von Anfang an um viel Ballbesitz und drängte Chile in den ersten Minuten in die eigene Hälfte. Bis auf Douglas Costa, dessen Schuss aus neun Metern am Außennetz landete (36.), brachten beide Teams vor der Pause aber wenig zustande.

Im Laufe der Partie schafften es die Chilenen, das Spiel zu beruhigen und selbst mehr Ballaktionen zu haben. Das verschleppte oftmals aber das Tempo komplett. In den Szenen, in denen die Teams um Tempo bemüht waren, scheiterten sie meist an der eigenen Ungenauigkeit und Hektik.

Zum Held des Spiels wurde aus brasilianischer Sicht einmal mehr Roberto Firmino: In der 60. Minute eingewechselt, schoss Hoffenheims Spielmacher nur 13 Minuten später das Tor des Tages: Nach Danilos öffnendem Pass umkurvte der Brasilianer Chiles Keeper Bravo und musste nur noch einschieben.

Chile präsentierte sich wenige Wochen vor der Copa America im eigenen Land noch nicht in meisterlicher Form. Gerade zu Beginn offenbarte La Roja große Unstimmigkeiten in der Defensive, die Brasilien durchaus besser hätte nutzen können. Schon wenige Tage zuvor hatte die Mannschaft von Jorge Sampaoli beim 0:2 gegen den Iran deutliche Schwächen offenbart. In Hinblick auf das Kontinental-Turnier bleibt noch viel Arbeit.

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