Zum "Preis vieler Menschenleben"

SID
Die WM 2022 soll im Winter stattfinden
© getty

Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth hat wegen der Fußball-WM 2022 in Katar erneut den Weltverband FIFA und die Gastgeber scharf kritisiert. "Sollte das Turnier 2022 wie geplant stattfinden, dann nur zu dem Preis vieler Menschenleben", sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt.

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Roth warf der FIFA aufgrund des Zuschlags für Katar Geldgier vor: "Die Vergabe der WM 2022 nach Katar war von Anfang an ein Fehler. Diese Entscheidung steht sinnbildlich für die FIFA, für die das Geschäft mit dem Fußball alles, der Sport aber gar nichts zählt."

Die 59-Jährige prangerte angesichts zahlreicher Todesfälle ausländischer Gastarbeiter auf den WM-Baustellen auch einmal mehr die "desaströsen" Lebens- und Arbeitsbedingungen in dem Emirat an. "Das Kafala-System wird weiter praktiziert, und die Menschenrechte spielen in Katar nach wie vor keine Rolle", sagte Roth.

Winter-WM

Die FIFA hat seit der höchst umstrittenen Vergabe des WM-Turniers 2022 an Katar vor fünf Jahren trotz weltweiter Kritik nach der Aufdeckung der menschenunwürdigen Arbeitsumstände in Katar und an den klimatischen Bedingungen an den Arabern als künftigen WM-Ausrichtern festgehalten.

Zuletzt hatte eine Arbeitsgruppe der FIFA-Exekutive für die bevorstehende Sitzung des höchsten Verbandsgremiums eine offizielle Verlegung der WM-Endrunde in den November/Dezemeber 2022 empfohlen, um der Hitze im katarischen Sommer auszuweichen.

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