Medien: Verschleierung von Blatter?

SID
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter sieht sich neuen Vorwürfen entgegen gesetzt
© getty

Neue Vorwürfe gegen den Weltverband FIFA und Präsident Joseph S. Blatter: Laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll der 78-jährige Schweizer über seinen Chefjuristen Einfluss auf einen Abschlussbericht des eigentlich unabhängigen Governance-Komitees genommen haben.

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In einer Ursprungsversion des vom ehemaligen Komitee-Chef Mark Pieth verfassten Papiers (am 22. April 2014 veröffentlicht) sei es vor allem um Blatters "Führungsverantwortung während der ISL-Affäre" sowie um dessen "mögliche Mitwisserschaft in dem Skandal" gegangen. Diese Passagen seien aber nach Prüfung des FIFA-Chefjuristen Marco Villiger gestrichen worden, so der "Spiegel".

Am 27. Februar hatte Pieth Villiger eine 15 Seiten umfassende vorläufige Version seines Dossiers geschickt. Dies war als "vertraulich" nach Zürich versendet worden. Am 13. März schickte Villiger offenbar eine stark bearbeitete Version mit 37 Anmerkungen sowie mit der Streichung einiger Passagen an Pieth zurück.

"Von einer unlauteren Einflussnahme kann keine Rede sein"

Pieth, bis Ende 2013 noch FIFA-Berater, habe dem Magazin bestätigt, dass er eine vorläufige und vertrauliche Version an die FIFA-Führung geschickt habe. Dies sei ein "ganz normaler Vorgang" und er sei nicht "ferngesteuert" gewesen. Er habe die Freiheit besessen, Anmerkungen und Einwände in seinem Bericht zu berücksichtigen oder auch nicht.

Der Weltverband reagierte in einer Stellungnahme: "Von einer unlauteren Einflussnahme kann keine Rede sein."

Im Bestechungsskandal um den inzwischen pleite gegangenen Marketingriesen ISL ging es um rund 160 Millionen Euro. Blatter überstand die Krise fast folgenlos.

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