Afrika-Cup-Halbfinale endet in Skandal

SID
Beim Halbinale des Afrika Cups spielten sich unwürdige Szenen ab
© getty

Nach einem von heftigen Ausschreitungen überschatteten Halbfinale steht Ghana im Finale des Afrika Cups. Der viermalige Afrikameister schaltete im zwischenzeitlich für knapp 30 Minuten unterbrochenen Chaos-Spiel in Malabo Gastgeber Äquatorialguinea mit 3:0 (2:0) aus. 36 Zuschauer wurden bei den Ausschreitungen verletzt.

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Doch angesichts der dramatischen Szenen zunächst im und später auch außerhalb des Stadions rückte das sportliche Geschehen vollkommen in den Hintergrund. In der 83. Minute unterbrach Schiedsrichter Eric Otogo-Castane (Gabun) die Partie beim Stand von 3:0, nachdem zunächst Zuschauer unentwegt Gegenstände auf das Feld und auf ghanaische Fans geworfen hatten.

Eine Gruppe Gästefans drang daraufhin nach Schutz suchend in den Innenraum hinter dem Tor Äquatorialguineas ein. Die völlig überforderten Sicherheitskräfte bekamen die Lage nicht in den Griff, zwischenzeitlich flog sogar ein Hubschrauber dicht über der Tribüne, um die Zuschauer von den Rängen zu vertreiben.

Nach über einen halben Stunde pfiff der Unparteiische das Spiel dann tatsächlich wieder für drei Minuten Nachspielzeit an, während vor den Toren der Arena der Ausnahmezustand herrschte und Tränengas eingesetzt wurde. "Es ist wie in einer Kriegszone", twitterte der ghanaische Verband.

Ghana sportlich überlegen

Bevor das Chaos ausbrach, hatte ein Doppelschlag binnen drei Minuten in der ersten Halbzeit die Black Stars auf Finalkurs gebracht. Jordan Ayew (42.) verwandelte einen Foulelfmeter, Wakaso Mubarak (45.) schloss einen Konter mustergültig ab. Nach dem Seitenwechsel erhöhte André Ayew (75.), anschließend brach auf den Tribünen das Chaos aus.

Die Elfenbeinküste, Afrikameister von 1992, hatte das erste Halbfinale am Vortag gegen die Demokratische Republik Kongo mit Bremens Cedrick Makiadi mit 3:1 (2:1) für sich entschieden.

Spiel um Platz drei findet statt

Der CAF erklärte, dass das Spiel um Platz drei zwischen Äquatorialaguinea und der Demokratischen Republik Kongo mit Bundesliga-Profi Cedrick Makiadi (Werder Bremen) am Samstag (17.00 Uhr) in Malabo trotz der Vorkommnisse vor Publikum stattfinden wird.

Allerdings wurde der Gastgeber mit einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Dollar belegt und steht fortan unter verschärfter Beobachtung: Bei weiteren Zwischenfällen wird Äquatorialaguinea automatisch mit einem Spiel vor leeren Rängen belegt.

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