Die nobelste aller Blutgrätschen

Von SPOX
diego-costa-600
© getty
Cookie-Einstellungen

Primera Division

Von Frank Oschwald

Schlammschlacht des Spieltags: Mit Pauken und Trompeten haben sie Martin Ödegaard vor wenigen Wochen im Königlichen Kreise empfangen. Das Talent des Universums wechselt in die spanische Hauptstadt. Klar, dass da die spanische Presse auch ein großes Tamtam veranstaltete. Bald wird dieser kleine Norweger die Königlichen zum CL-Titel schießen. Eigentlich ja nur eine Frage der Zeit. Bis es soweit ist, muss der Blondschopf allerdings noch durch die harte Schule der spanischen Unterklasse.

Dass man sich dort allerdings vielleicht nicht unbedingt im direkten Umfeld der Real-Madrid-Strahlkraft tummelt, bekommt der Norweger aktuell zu spüren. Mit der zweiten Mannschaft von Real trat er bei Amorbieta an. Vor einer Handvoll Zuschauer, auf einem fürch-ter-lichen Platz. Der Norweger wurde bereits zur Halbzeit wieder ausgewechselt. Seine beste Aktion? Ein Freistoß aus dem Halbfeld, den der erste Verteidiger wieder aus der Gefahrenzone köpfte. Bienvenido a Segunda Divsion, Senor Ödegaard.

Lobhudelei des Spieltags: Okay, jetzt aber genug der Schelte. Stattdessen schmeißen wir großzügig mit Lob um uns. Bale, Ronaldo, Benzema, James Rodriguez und Kroos, huiuiuiuiui, was für ein außerirdischer Haufen dachten alle vor der Saison. Ihnen sei gesagt: Ja gut, habt schon Recht. Aber! Ein Spieler dribbelte sich zuletzt dermaßen ins Blickfeld der Königlichen, dass sie ihn schon tief ins Herz geschlossen haben: Isco. Nach seiner Ankunft aus Malaga noch als Fehleinkauf verschrien, zaubert der kleine Spanier aktuell ein ums andere Mal. Eine Statistik zum Stellenwert Iscos gefälig? Unter Carlo Ancelotti machte kein anderer Spieler mehr Spiele als der Mann mit den schlimmsten O-Beinen seit Pierre Littbarski. Verletzung, Sperren, hin und her, Isco stand 87 Mal auf dem Feld.

Wir wechseln kurz die Perspektive und schauen auch noch zu einem anderen anfänglichen Sorgenkind: Denn ähnlich wie Isco musste auch Luis Enrique in den ersten Wochen mächtig einstecken. Klar, inzwischen flutscht's, doch bei vielen schlummert immer noch der verkorkste Start im Hinterkopf. Auch hier reicht ein Blick in die Statistik-Truhe, um alle Zweifel wegzuwischen. 30 Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen kassierte Enrique seit Dienstbeginn. Ein gewisser Pep Guardiola starte wie folgt: 29 Siege, vier Unentschieden und drei Niederlagen.

Algo mas? Lässig ist es aktuell für alle Fans von Sevilla und Valencia. Hinter den großen Dreien - eat this, spanische Verhältnisse - hat man sich es schnuckelig auf den Plätzen vier und fünf gemacht. Hier und da staubt man wie am Wochenende mal wieder drei Punkte ab und liefert sich somit gegenseitig ein wildes Rennen um den direkten CL-Quali-Platz. Doch speziell aus Anhänger-Sicht ist es speziell nach einer Führung "a gmahde Wiesn", wie der Bayer sagen würde. Zurücklehnen, Nüsse essen und Beine hochlegen. Denn sobald eines der beiden Teams in Führung ging, gab's zumindest immer einen Punkt. Das schafften nicht einmal die großen Drei. Eat this, spanische Verhältnisse.

Serie A: "Scheiß-Vereine" und ein Hoch auf die Liebe

Premier League: Rührende Gesten und sexy Gerhard

Primera Division: Ödegaards Schlammschlacht

Artikel und Videos zum Thema