Better call Saul!

Von SPOX
Heißt wie der ehemalige Kapitän eines südhessischen Verbandsligisten: Atleticos 2:0-Schütze
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Premier League

Von Frank Oschwald

Opi des Spieltags: Stellen Sie sich vor, Sie sind Journalist und werden vor dem Merseyside-Derby zwischen Everton und Liverpool auf die Straße geschickt. Dort sollen Sie sich dann auf die Suche nach einem ganzen Lastwagen voller inhaltsleeren Aussagen von Fans mit gefährlichem Halbwissen machen: "Liverpool ist doof", "Everton ist viel doofer", "Letztes Merseyside-Derby von Stevie G.", "Tralala". Der alte Käse eben. Als ein älterer Herr jedoch um die Ecke kommt, greift der BBC-Reporter tief in die Angeberkiste voller zurechtgelegter Fragen. Mensch Opi, damals, 1967 im Goodison Park, in der fünften Runde des FA Cups. Das war doch 'n Ding, oder? Ob er sich noch an das Match erinnere, wollte der Reporter in der Hoffnung auf eine einigermaßen sendbare Antwort wissen.

Schnell merkte man, dass der alte Mann das Spiel noch in bester Erinnerung hat. Innerlich rieb sich der Reporter bereits in die Hände. Jetzt packt der Olle bestimmt die Story schlechthin aus. Damals! Ach ja, damals! Mit den 18 Geschwistern und den 181 Cousins. An einem kleinen Radio. Im Keller. Doch die Geschichte blieb aus, stattdessen kam es noch etwas besser. Klar erinnere er sich an das Match, sagte der alte Mann. "Ich hab das Match bestritten", erklärte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und schob nach: "Ich war Liverpools Torhüter". Wie sich herausstellte, interviewte der ahnungslose BBC-Reporter rein zufällig Tommy "the flying pig" Lawrence.

Emotionen des Spieltags: Man riskiert nicht die fürchterlich dicke Lippe, wenn man sagt, dass Benoit Assou-Ekotto nicht der Stereotyp eines Premier-League-Kickers ist. Mit Nachdruck brannte sich bei den meisten englischen Fußballfans die Aussage des Kameruners ein, er spiele Fußball eigentlich nur des Geldes wegen. Richtig Bock habe er da eigentlich nicht drauf. Gut für ihn, dass er in letzter Zeit eigentlich nie wirklich die Kickstiefel schnüren musste. Während er in der Saison 2013/2014 auf Leihbasis in der 2. Liga für QPR rumbolzte, machte er für seinen Stammverein Tottenham in dieser Saison noch kein einziges Spiel und frohlockte ob seines Vertrages, der ihm 40.000 Pfund in der Woche einbrachte. In der vergangenen Woche löste der Verein den Vertrag mit dem Spieler nun auf und setzte Assou-Ekotto vor die Türe.

Wer sich nun denkt, dass den 30-Jährigen das bis ins Mark erschüttert, liegt falsch. Auf "Twitter" änderte er unmittelbar nach der Bekanntgabe der Vertragsauflösung sein Profilbild. Dort ist seitdem eine im Sonnenaufgang badende Person zu sehen, die auf den großen Buchstaben "FREEDOM" steht. Auf "Instagram" legte der Kameruner noch etwas martialischer nach. Dort war William Wallace aus "Braveheart" vor der letzten Schlacht zu sehen. Darunter stand, klar, "FREEDOM". Wir heben den Zeigefinger und sagen: Augen auf bei der Berufswahl. Wer ebenfalls Spaß hatte in dieser Woche? Aaron Lennon. Wie ein Schnitzel habe er sich über den Wechsel zu Everton gefreut, meinte er bei der Ankunft. Bilder belegen das eindrucksvoll.

Anything else: Wo wir schon bei Spaß sind: Auf wessen Mist der Witz der Woche letztlich genau gewachsen ist, weiß man nicht so ganz genau. Doch wirkliche Tottenham-Fans scheinen sie bei Google nicht zu sein. Denn wenn man in der letzten Woche in der Kartenfunktion der Homepage "The Shithole" in der Suchleiste eingab, flog man direkt in die White Hart Lane, dem Stadion der Spurs. Aber, stop! Bevor hier alle 250 Millionen Blitzlichter-Leser alle auf einmal davonflitzen und den Google-Server auf die Probe stellen, denen sei gesagt, das Unternehmen hat den Fehler inzwischen behoben. Man solle doch bitte die korrekte Schreibweise kontrollieren. Und, nach Möglichkeit eine Postleitzahl angeben.

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