Blatter-Sieg mit Pauken und Trompeten

Von Adrian Franke
Karl-Heinz Rummenigge glaubt nicht an eine Machtablösung von Joseph Blatter bei der FIFA
© getty

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat sich neben dem Münchner Scouting-Fokus auch zur anstehenden FIFA-Präsidentschaftswahl am 29. Mai geäußert. Ex-Weltfußballer Luis Figo sorgte am Mittwoch mit seiner Kandidatur für Aufsehen, doch Rummenigge rechnet nicht mit einem Machtwechsel.

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"Im Prinzip ist die Wahl entschieden: Sepp Blatter wird wieder gewählt. Da kann antreten, wer will", stellte Rummenigge gegenüber der "tz" klar. Weiter erklärte er: "Es ist eine demokratische Wahl, da wählen 206 Verbände. Und ich gehe davon aus, dass sich mindestens zwei Drittel bis drei Viertel pro Sepp Blatter entscheiden werden. Das wird eine Wahl, die er mit Pauken und Trompeten gewinnt."

Daran würde die Kritik aus Europa nichts ändern - denn "in 200 anderen Ländern wird Sepp Blatter wertgeschätzt. Ob man das gut findet oder nicht. Das ist Fakt. Die Frage ist, warum ist er in Deutschland nicht beliebt? Man darf nicht vergessen: Blatter muss nicht nur Europäer glücklich machen, sondern auch Afrikaner, Asiaten, Nordamerikaner, Südamerikaner, die aus Ozeanien."

Scout-Fokus auf U-20-WM

Doch der 59-Jährige sprach im Interview außerdem auch über den FC Bayern und vor allem über das Scouting-Netz. Aktuell liege der Fokus nicht auf dem Afrika oder Asien Cup: "Unsere Scouts sind momentan bei der U-20-Weltmeisterschaft in Uruguay." Das Hauptaugenmerk der Münchner liege dabei nach wie vor aber auf europäischen und vor allem auf deutschen Talenten.

"Wenn man Südamerikaner holt, dann müssen wir sie ein Stück weit anders begleiten als zum Beispiel Breno. Da ist ohne Frage ein Fehler gemacht worden - nicht auf, sondern außerhalb des Platzes. Da hätten wir ihn mehr begleiten müssen", gab Rummenigge mit Blick auf den heute 25-Jährigen, der nach seiner Haftstrafe wegen Brandstiftung mittlerweile nach Brasilien zurückgekehrt ist, zu.

"Denn", so Rummenigge weiter, "wenn ein junger Mensch im zarten Alter von 18 aus Südamerika kommt, dann hat er hier Schwierigkeiten mit der Sprache, der Kultur, dem Klima, mit allem Drumherum. Deshalb müssen wir, und das ist eine Erkenntnis aus der Erfahrung mit Breno, die Spieler besser begleiten. Ich glaube, das kann man und wird man auch müssen, wenn man noch mal einen jungen Spieler aus Südamerika nach Bayern holt."

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