Firmino debütiert bei Brasilien-Sieg

SID
Neymar hatte mit seinem Doppelpack entscheidenden Anteil am Erfolg gegen die Türkei
© getty

Die Türkei unterliegt im Testspiel im heimischen Atatürk-Stadion den Brasilianern mit 0:4 (0:3). Vela fertigt die Niederlande ab und Ödegaard verliert bei seinem dritten Länderspiel mit Norwegen. Bei Belgien stechen Wilmots Joker und Argentinien besiegt Kroatiens B-Elf.

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Türkei - Brasilien 0:4 (0:3)

Tore: 0:1 Neymar (20.), 0:2 Kaya (24./ET), 0:3 Willian (44.), 0:4 Neymar (61.)

Von Pfiffen begleitet und mit gesenkten Häuptern schritten die Türken im heimischen Stadion in die Halbzeitpause. Zu groß war zuvor der Klassenunterschied zwischen der Elf von Fatih Terim und der Selecao. Auf der anderen Seite wurde Brasiliens Superstar Neymar gefeiert, empfing sogar Sprechchöre von den Türken.

Die Brasilianer, vor allem besagter Neymar und Willian, waren über das gesamte Spiel kaum in den Griff zu kriegen. Neymar war es auch, der nach einem langen Ball von Fernandinho zum 1:0 traf (20.). Nur vier Minuten später sorgte ein Eigentor von Semih Kaya nach einer Danilo-Flanke für die 2:0-Führung. Kurz vor der Pause kam es sogar noch schlimmer: Zum wiederholten Male dribbelte Neymar durch die türkische Hintermannschaft, von ihm sprang der Ball zu Willian, der von der rechten Seite souverän einschob (44.).

In der zweiten Halbzeit ging die Demonstration durch die Brasilianer weiter. Erneut zauberten Neymar und Willian, diesmal netzte wieder der Barca-Star ein, nachdem die Türken ihn über den Flügel viel zu passiv angingen (61.). Sogar Hoffenheims Roberto Firmino kam dann noch zu seinem Nationalelf-Debüt und durfte 17 Minuten Länderspielluft schnuppern.

Norwegen - Estland 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Vassiljev (24.)

Fast eine Stunde mussten sich die Zuschauer gedulden, bis Martin Ödegaard in der 57. Minute endlich eingewechselt wurde. Auf dem viel umworbenen 15-Jährigen liegen die Zukunftshoffnungen der norwegischen Nationalmannschaft. Doch in seinem dritten Länderspiel konnte auch das Mega-Talent das Spiel nicht drehen.

Die Esten zeigten einen engagierteren Auftritt als die Heimmannschaft und gingen nach 24 Minuten durch Konstantin Vassiljev verdient in Führung. Zuvor rettete Norwegens Torwart noch, ehe er Glück hatte, als ein Distanzschuss an den Pfosten klatschte.

In der Schlussphase drängten die Norweger auf den Ausgleich, konnten die Gäste-Abwehr aber nur selten vor Probleme stellen. Da die Esten ihrerseits die Konter nur halbherzig ausspielten, blieb es beim knappen Auswärtssieg für Estland.

Niederlande - Mexiko 2:3 (0:1)

Tore: 0:1 Vela (8.), 1:1 Sneijder (49.), 1:2 Vela (62.), 1:3 Hernandez (69.), 2:3 Blind (74.)

Testspiele haben oft einen eher faden Charakter - nicht so die Partie zwischen den Niederlanden und Mexiko. Schon nach acht Minuten wurde die Elftal kalt erwischt - aber wie! Carlos Vela hämmerte die Kugel aus 25 Metern zentraler Position in die Maschen. Wesley Sneijder tat es ihm nur kurz nach dem Seitenwechsel gleich und fackelte das Leder ebenfalls aus ordentlicher Distanz in die linke Ecke.

Eine ähnlich kuriose Szene spielte sich in der 43. Minute ab, als Klaas-Jan Huntelaar das Kunststück fertig brachte, den Ball aus einem Meter Torentfernung neben den Kasten zu schieben. Wesentlich geschickter stellten sich die Mexikaner vor dem Tor an, die durch einen Doppelschlag binnen sieben Minuten auf die Siegerstraße bogen. Nach einem katastrophalen Bock im Aufbauspiel von Daley Blind war es erneut Vela, der die Gäste wieder in Front brachte. Ein Traumpass von Andres Guardado ließ Javier Hernandez nur wenig später völlig frei auf Krul zulaufen, den der Stürmer clever umkurvte.

Als Blind mit einem abgefälschten Ball aus 35 Metern den Anschlusstreffer erzielte, schöpften die Hausherren noch einmal kurz Hoffnung, das Spiel drehen zu können. Letztendlich blieb es aber beim verdienten Sieg der Mexikaner. Damit ist der Druck auf Guus Hiddink vor dem Qualifikationsspiel gegen Lettland weiter gestiegen. Der Bonds-Coach kündigte bereits im Vorfeld der Partie an, bei einer Niederlage zurücktreten zu wollen.

Belgien - Island 3:1 (1:1)

Tore: 1:0 Lombaerts (11.), 1:1 Finnbogason (13.), 2:1 Origi (62.), 3:1 Lukaku (73.)

Belgiens Nationaltrainer Marc Wilmots nutzte den Test im König-Baudouin-Stadion in Brüssel zu ein paar Experimenten, die meisten Leistungsträger mussten nicht über die vollen 90 Minuten ran. Eden Hazard spielte nur im ersten Durchgang, Romelu Lukaku kam zur zweiten Halbzeit. Auch Wolfsburgs Kevin de Bruyne stand nicht in der Startelf.

In der elften Minute durften die Roten Teufel erstmals jubeln. Nach einem Freistoß von Adnan Januzaj von der rechten Seite köpfte Nicolas Lombaerts ein. Quasi im Gegenzug glich Alfred Finnbogason nach einer Ecke ebenfalls per Kopf für Island aus. Belgien gab anschließend den Ton an, war aber lange nicht zwingend genug.

Dies änderte sich nach dem Seitenwechsel - auch weil Wilmots einmal mehr ein gutes Händchen bewies. Erst traf Divock Origi aus der Distanz, dann machte der ebenfalls eingewechselte Lukaku alles klar. Wirklich ernst wird es für beide Nationen erst am Sonntag in der EM-Quali. Belgien empfängt Wales, Island reist nach Tschechien.

Argentinien - Kroatien 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Sharbini (11.), 1:1 Ansaldi (49.), 2:1 Messi (57., Foulelfmeter)

Schon nach elf MInuten gingen die Kroaten, die ohne Torjäger Mario Mandzukic und Mittelfeldass Luka Modric im Londoner Upton Park antraten, in Führung. Bei einem Konter ging Mateo Kovacic alleine durchs Mittelfeld und spielte dann einen No-Look-Querpass links in den Sechzehner, wo Anas Sharbini locker aus 15 Metern Torentfernung ins rechte untere Eck einschob.

In der Folgezeit kam die Albiceleste zu zahlreichen Möglichkeiten, darunter ein Fernschuss von Angel di Maria (16.) und eine Chance von Sergio Agüero, der nach Doppelpass zwischen Lionel Messi und Ever Banega in der Mitte des Strafraums zum Abschluss kam, jedoch knapp unten links vorbeischoss (23.).

Nach der Pause ging es dann ganz schnell: Bereits in der 49. Minute zog Abwehrspieler Cristian Ansaldi aus knapp 20 Metern linker Position ab. Der Ball prallte schließlich von Agüeros angelegtem Arm in der Mitte des Strafraums ab und von dort unhaltbar für Keeper Lovre Kalinic oben links ins Toreck. Für die Entscheidung sorgte schließlich Messi selbst, der einen Elfmeter nach Foul von Kalinic an Agüero locker ins untere rechte Eck versenkte. In der Schlussphase traf der Superstar auch noch den Pfosten (80.).

Anschließend gab noch Carlos Tevez sein Comeback nach zweijähriger Länderspielpause. Er wurde für Agüero in der 62. Minute eingewechselt, es gelang ihm jedoch kein Treffer mehr. Seine beste Chance bekam er in der 70. Minute, doch er schoss aus halbrechter Position freistehend links vorbei.

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