Auf und davon

Von Bob Hemmen
Ivan Rakitic, Marko Arnautovic, Aymen Abdennour und Marcus Berg setzten sich im Ausland durch
© getty

In den letzten Jahren scheiterten mehrere Stars in der Bundesliga. Nach dem Wechsel ins Ausland erlebten einige Profis ihren zweiten Frühling. SPOX wirft einen Blick auf Fußballer die in Deutschland enttäuschten und im Ausland ihr Glück fanden.

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Aymen Abdennour (AS Monaco): Als der tunesische Erstligist Etoile Sportive du Sahel Aymen Abdennour 2010 für ein halbes Jahr an Werder Bremen verlieh, sollte der Nationalspieler beweisen, dass er das Zeug für die Bundesliga hat.

Der damalige Werder-Trainer Thomas Schaaf setzte den damals 20-Jährigen allerdings als Linksverteidiger ein und der Tunesier kam lediglich zu sechs Einsätzen. Die Verantwortlichen um Klaus Allofs entschieden sich gegen eine feste Verpflichtung. Der FC Toulouse erkannte ein Jahr später das Potenzial des gelernten Innenverteidigers und bezahlte 500.000 Euro für Abdennour.

Der Tunesier fühlte sich in der Ligue 1 wohl und hatte weniger Anpassungsprobleme als in Deutschland. Nach drei erfolgreichen Spielzeiten in Toulouse bekundete der AS Monaco Interesse am Tunesier. Nach überstandener Verletzung wurde Abdennour zum Stammspieler bei den Monegassen.

Der Abwehrmann überraschte mit konstanten Leistungen und bewies sich auf hohem Niveau. Trotz Sparkurs im Sommer bezahlte Monaco rund 13 Millionen Euro für den Verteidiger. In der aktuellen Saison kämpft Abdennour allerdings erneut mit Verletzungsproblemen.

Marko Arnautovic (Stoke City): Zur Saison 2010/2011 wechselte Marko Arnautovic von Inter zu Werder Bremen. In Italien hatte der Stürmer zuvor Probleme mit Trainer Jose Mourinho und kam in einem Jahr lediglich auf drei Einsätze. Der ehemals als "neuer Zlatan Ibrahimovic" angepriesene Österreicher wechselte für 6,2 Millionen Euro nach Bremen und unterschrieb einen Vierjahresvertrag.

In drei Jahren an der Weser erlebte Arnautovic ein Wechselbad der Gefühle. Nur selten konnte der Stürmer sein Potenzial aufblitzen lassen. In der Saison 2013/2014 wechselte der 1,92-Meter-Hüne für 2,8 Millionen Euro in die Premier League.

Bei Stoke City erzielte Arnautovic in der ersten Saison vier Treffer und bereitete zehn vor. Damit war der 25-Jährige Stokes erfolgreichster Vorlagengeber. Der Linksaußen gewöhnte sich schnell an den englischen Stil und kassierte zudem zum ersten Mal seit der Saison 2010/2011 keine Rote Karte.

"Ich habe mir, auf Deutsch gesagt, früher nie etwas geschissen. Ich habe immer das gemacht, was gerade in meinem Kopf vorging. Das war offenbar ein Fehler", sagte Arnautovic. In der aktuellen Saison verlor der Österreicher seinen Stammplatz allerdings an Victor Moses.

Marcus Berg (Panathinaikos): Nachdem Marcus Berg in der Ehrendivision seine Treffsicherheit bewies, verpflichtete der Hamburger SV den schwedischen Nationalspieler für 10 Millionen Euro. Verletzungen bremsten den Mittelstürmer jedoch aus und er konnte sich beim HSV nicht in der Startelf etablieren.

Nach einer einjährigen Leihe zum PSV Eindhoven kehrte Berg zurück in die Hansestadt, doch der Schwede konnte auch dabei kaum überzeugen. Zur Saison 2013/2014 wechselte der Angreifer zu Panathinaikos Athen. Bei den Griechen stellte Berg seinen Torinstinkt unter Beweis und erzielte 15 Tore.

In Hamburg noch als "Torverhinderer" betitelt, sorgte der ehemalige Torschützenkönig der U-21-Europameisterschaft auch in der aktuellen Saison bereits für Furore. Der Stürmer konnte in Athen wieder an die Trefferquote anknüpfen, die ihn beim FC Groningen auszeichnete. Berg erzielte in der Europa League bereits fünf Treffer und wurde lediglich durch eine Armverletzung gestoppt.

Edson Braafheid (Lazio Rom): Bayerns ehemaliger Verteidiger Edson Braafheid wechselte nach einem Jahr beim FC Twente Entschede von 1899 Hoffenheim zu Lazio Rom. In Hoffenheim kam der Niederländer in zwei Spielzeiten auf 31 Einsätze, konnte sich jedoch nicht durchsetzen.

Nach seinem Wechsel in die Serie A gab der Ex-Nationalspieler am 2. Spieltag beim 3:0-Sieg gegen AC Cesena sein Startelf-Debüt. Der Linksverteidiger ersetzte den verletzten Stefan Radu und stand bislang bei neun Spielen in der Anfangsformation.

Auch nach der Rückkehr des rumänischen Nationalspielers verteidigte Braafheid seinen Stammplatz. Mit den ersten Einsätzen bei seinem neuen Arbeitgeber bewies der 31-Jährige, dass er auf hohem Niveau agieren kann.

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