Gescheiterter Gunner und Barca-Hüne

Von Philipp Böhl
Marvin Höner (l.) und Leander Siemann (r.) wagten den Sprung ins Ausland
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Marvin Höner: Von der Alm zu Ajax Amsterdam

Der 20-jährige Marvin Höner spielt in einer der besten Jugendakademien der Fußballwelt: Bei Ajax Amsterdam. Vor einem Jahr zog es ihn von Arminia Bielefeld in die berühmtberüchtigte Ajax-Schule. Höner ist erst der fünfte Deutsche, dem die Ehre zu Teil wird, das weiße Trikot mit dem roten Längsstreifen in der Mitte überzuziehen.

Aber was zieht einen solchen Spieler ins Ausland? Besonders, wenn auch deutsche Angebote im Raum stehen - wie im Fall Höner, der auch zu verschiedenen Bundesligisten hätte gehen können. Für den gebürtigen Bielefelder war die Entscheidung pro Ajax und contra Deutschland dennoch klar: Talent werde dort "eher geschätzt als in Deutschland", meint Höner.

Auch weil Ajax wie kaum ein anderes Top-Team besonderen Wert auf die eigene Jugend legt und sich über Jahre den Ruf als attraktiver Ausbildungsverein erarbeitet hat. Es gibt nur wenige Klubs mit einer höheren Durchlässigkeit zwischen Jugend- und Profimannschaft. Über die Hälfte der Spieler im Ajax-Kader spielten bereits für eine Jugendmannschaft oder die zweite Garde der Amsterdamer. Der Sprung zu den Profis scheint dort stets in greifbarer Nähe.

Warten auf den Durchbruch

Durch diesen hart erarbeiteten Ruf wird es ermöglicht, Spieler aus dem Ausland in die Eredivisie zu locken. "Der Unterschied ist, dass Ajax sich komplett auf die eigene Jugend konzentriert", weiß Höner, der bislang noch auf seinen Durchbruch warten muss.

Nur für vier Spiele in der zweiten Mannschaft hat es bislang gereicht, die Verletzungsanfälligkeit, die der Angreifer aus Deutschland mitgebracht hat, legte ihm auf dem schweren Gang ins Profigeschäft bislang Steine in den Weg.

500.000 Euro hatte Ajax für den antrittsstarken Offensivallrounder Höner einst bezahlt. Ob die Investition von Erfolg gekrönt wird, bleibt noch abzuwarten. Mit 20 Jahren würde er dann schon fast als Spätstarter gelten - verglichen mit den anderen Jungspunden im Ajax-Kader.

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