Fernab der Normalität

Von Max Schöngen
Celtic hat seine Vormachtstellung in Schottland eingebüßt
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FC Kopenhagen

10 Spiele - 4 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen - 10:11 Tore - 15 Punkte

Tabellenplatz: 5

Seit wenigen Tagen hat die Hoffnung der Kopenhagener Anhänger einen Namen: Christian Poulsen. Vor rund 12 Jahren hatte der Blondschopf die Hauptstadt Dänemarks und seinen Herzensklub verlassen, um sich in weiten Teilen Europas einen Namen als kompromissloser Mittelfeldspieler mit dem Hang zum Kampfschwein zu machen.

Zuletzt hatte es ihn nach Amsterdam verschlagen, wo sein Vertrag nicht verlängert wurde. Nach Wochen ohne Vereinszugehörigkeit ist er nun wieder in Kopenhagen gelandet, wo seine Rückkehr für ebenso viel Aufsehen wie auch Euphorie gesorgt hatte. Die Hoffnungen klammern sich an einen Oldie, mit dem alles besser werden soll.

Zurück zu alter Stärke?

Aus Sicht des dänischen Vizemeisters ist das momentan auch bitter nötig, immerhin durchlebte Stale Solbakken mit seiner Mannschaft in der bisherigen Saison ein Tief nach dem anderen.

Zwar einen Punkt - und das ist durchaus nicht unwichtig - vor dem verhassten Erzrivalen Bröndby, aber dennoch mit weitem Abstand zur Spitze, belegt der Klub derzeit nur den fünften Rang. Ganze neun Punkte zu Tabellenführer FC Midtiylland haben sich inzwischen angesammelt.

Er wolle dem Team wieder zu alter Stärke verhelfen, den FCK dorthin bringen, wo er hingehört, hatte Poulsen kurz nach seinem Antritt angekündigt. Dass der Klub derzeit nicht dort steht, wo er dem eigenen Selbstverständnis nach hingehört, hat Gründe.

12 Abgänge, 16 Neuzugänge

Permanente Streitereien über Spielergehälter und drohende Streiks brachten in der Vorbereitung auf die Saison viel an Unruhe in den Verein. In der Qualifikation für die Champions League musste man in der Playoffs gegen Bayer Leverkusen die Segel streichen, der erhoffte Geldsegen blieb somit aus.

Nach wie vor hat Trainer Stale Solbakken seine Stammelf noch nicht gefunden, im Fall von Kopenhagen auch leichter gesagt, als getan. Immerhin standen dort im vergangenen Transfersommer 12 Abgänge stolzen 16 Zugängen gegenüber.

Vor allem in der Offensive krankt es, der Abgang von Angreifer Igor Vetokele hat Spuren hinterlassen. Sein potenzieller Nachfolger und FCK-Hoffnungsträger Steve de Ridder ist bislang weit hinter den Erwartungen zurück geblieben, noch kein einziger Treffer gelang ihm.

"Eine Frage der Zeit"

Die Kritik an Stale Solbakken, der nach dem Rauswurf von Carsten V. Jensen nun auch Sportdirektor ist, wird lauter. Der ehemalige Kölner Trainer sprach zuletzt immer wieder von einer Frage der Zeit, ehe die Mechanismen greifen und man an die Leistungen der Vorsaison werde anknüpfen können. Damals belegte Kopenhagen immerhin den zweiten Platz.

Zumindest zuletzt schien es, als würde es etwas bergauf gehen beim Klub aus der dänischen Hauptstadt. Zwei Siege holte die Mannschaft aus den vergangenen drei Spielen, darunter vor allem auch der elementar wichtige Sieg im Derby gegen Bröndby.

Spätestens seit der Verpflichtung von Poulsen sind die Erwartungen nochmal größer geworden. Ob er alleine mit seinen 34 Jahren und einer fehlenden Vorbereitung dem Klub wird helfen können, bleibt abzuwarten. Einsatzzeit hat er bislang noch nicht bekommen.

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