Ein Kerl wie Brad Pitt

SID
Unübersehbare Ähnlichkeiten: Mesut Özil a.k.a. Brad Pitt
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Auftritt des Spieltags: Dass Diego Costa in La Liga vom Image des Everybody's Darlings mehrere Kilometer weit entfernt ist, ist ein alter Hut. Durch zahlreiche Gesten, Schwalben und schmutzige Fouls hat er lange und hart an diesem Ansehen gearbeitet. Doch ihm höchstpersönlich scheint sein Bad-Boy-Image herzlich am Allerwertesten vorbeizugehen. Erst am Wochenende dribbelte er wieder in den Strafraum, ging in den Infight mit Victor Ruiz und klappte dann völlig unverhofft zusammen. Muss der Gute Schmerzen haben, könnte man meinen.

Der 25-Jährige schlug die Hände vors Gesicht und rührte sich mehrere Sekunden nicht. Erst als er gemerkt hatte, dass niemand seine Schwalbe auch nur im Ansatz beachtet hatte, schob er einen seiner Finger zur Seite und linste zum Linienrichter, um zu sehen, ob etwas passiert. Keine Reaktion. Schnell wieder die Hand vors Gesicht und in guter alter David-Luiz-Manier aufgrund der Schwere der Verletzung um die Fortsetzung der Karriere fürchten. Theater, Grundkurs I, Dozent: Diego Costa. Bad-Boy-Image ist aber sowieso geiler.

Geschenk des Spieltags: Fußballerisch gibt's bei den Königlichen in der Vorweihnachtszeit aktuell herzlich wenig zu lachen. In der Copa reichte es bei einem Drittligisten nur zu einem 0:0, beim Abstiegskandidaten Osasuna gab's am Wochenende den nächsten Dämpfer. Mit Hängen und Würgen reichte es dank eines Tores in der 80. Minute zum 2:2. Gut, wenn man da ein wenig vom tristen Alltag abgelenkt wird und Unterstützung aus der Heimat erfährt. Real-Coach Carlo Ancelotti wurde vom italienischen Fernsehsender "RAI" in einer Live-Sendung in seinem Büro mit einem kleinen Weihnachtspräsent überrascht. Doch als der Moderator Ancelotti das Geschenk übergeben hatte, konzentrierte dieser sich gleich auf viel wichtigere Dinge. Denn auf dem Tisch entdeckte der spitzfindige Journalist ein eingerahmtes Bild, auf dem ein Zweikampf zwischen einem Real- und einem Milan-Spieler zu sehen ist. Der Italiener kündigte eine "molto, molto" witzige Geschichte an und übergab das Wort an Ancelotti.

Dieser erklärte vor laufender Kamera, dass er das Bild als Willkommens-Geschenk von Real-Legende Emilio Butragueno bekommen habe. "Das Bild ist bei einem Europapokalspiel zwischen Real und Milan entstanden. Ich spielte zu dieser Zeit für den AC, Emilio, der auf dem Bild links zu sehen ist, für Real", so Ancelotti. "Das Problem ist nur, dass das rechts gar nicht ich bin, sondern Alessandro Costacurta". Großes Gelächter im Studio. Ob er der Legende den Fauxpas gleich unter die Nase rieb, wollte der Moderator wissen. "Aus Respekt vor diesem großen Spieler hab ich meinen Mund gehalten, mich bedankt und es herzlich angenommen".

Und sonst? Eine geile Saison ist für den stolzen FC Valencia sicherlich etwas anderes. Der Seriendritte a.D. eiert im Niemandsland der Tabelle rum, hinkt alten Zeiten tierisch weit hinterher und ist inzwischen vom Verfolger der beiden Großen zum Verfolger der Verfolger der großen Beiden mutiert. Doch damit nicht genug. Am Wochenende endete für die Männer von der Ostküste eine stolze Serie, die es in dieser Saison weder von Real, Atletico noch von Barca gab. Zum ersten Mal blieb Valencia in dieser Runde ohne Tor. Noch beeindruckender als die Serie an sich ist jedoch eigentlich die Tatsache, dass Valencia die Serie in 15 Spielen mit nur 21 Toren aufrechterhielt.

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