"Herr Giggs, Sie sind eine F****"

SID
Joey Barton (l.) ist offenbar nicht gut auf Ryan Giggs und dessen Image zu sprechen
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Geste des Spieltags: Nach dem erwarteten Sieg in der Champions League beschäftigte man sich in Madrid unter der Woche hauptsächlich mit einem Thema: Offenbar soll sich Sergio Ramos bei Vertragsverhandlungen mit Real-Präsident Florentino Perez überworfen haben und inzwischen seit drei Monaten kein Wort mehr mit dem Chef wechseln. Ein gefundenes Fressen für die spanischen Medien, wurden die Verletzungen von Ronaldo und Messi doch bereits bis in die letzte Muskelfaser beschrieben. Ein Video zeigte die beiden bei einem offiziellen Sponsorentermin. Als der Präsi am Abwehrchef mit gut einem Meter Abstand vorbeischlenderte, schaute der plötzlich in die andere Richtung. Boah, das geht natürlich gar nicht. Der kann doch nicht einfach falsch schauen. Das Verhältnis muss völlig im Eimer sein, interpretierten die Medien. Aber wie das Wochenende zeigte, war alles halb so wild. Ramos, der unter der Woche seinen 17. Platzverweis im Real-Trikot kassierte (den siebzehnten!!) und seine klare Führung in dieser Klub-Statistik somit weiter ausbaute, schenkte seinem Präsidenten nach der Partie gegen Valladolid sein getragenes Trikot.

Darauf schrieb er: "Für den Mann, der mich nach Madrid geholt hat." Keine Ironie, ohne bösen Hintergedanken und vermutlich auch mit dem richtigen Blick. Wir fassen zusammen: Real-Präsi Perez erhält von genau dem Spieler, den er aufgrund völlig überzogener Gehaltsvorstellungen vermeintlich in die Wüste schicken wollte, ein Trikot. Ein popliges Trikot...seines eigenen Klubs...da wird er sich gefreut haben, der Florentino.

Verschwörungstheorie des Spieltags: Um Himmels willen, La Liga! Lionel Messi? Verletzt. Cristiano Ronaldo? Verletzt. Die beiden Oberstreber der spanischen Liga waren bei den Spielen ihrer Teams jeweils zum Zuschauen verbannt. Seit Ronaldo im Sommer 2009 zu den Königlichen gewechselt ist, gab's an einem Spieltag eine derartige Star-Abstinenz noch nicht. Ja, und jetzt? Kann das gutgehen? Madrid meldete abgesehen vom Ramos-Perez-Techtelmechtel grünes Licht. Grund eins: Gareth Bale - mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

Grund zwei: Der angeschlagene Superstar weilt weiterhin in der spanischen Hauptstadt. Genau das ist das Problem in Barcelona. Messi ist aufgrund seiner Verletzung in seine Heimat Argentinien geflogen und lässt sich dort von ortsansässigen Wunderheilern behandeln. Die Katalanen verstehen die Welt nicht mehr. Warum lässt sich der denn nicht hier bei uns behandeln? Völlig logisch, dass die ersten Verschwörungstheorien auch die Runde machen: Der Argentinier denke bei der Genesung von La Pulga ausschließlich an die WM 2014 beim Nachbarn, so der gemeine Katalane. Bis zum Sommer komme Messi nicht nach Spanien zurück. Gegen diese Verschwörungstheorie ist das übliche Schwarzmalen Kindergeburtstag. Mit Partyhüten. Und Topfschlagen.

Spieler des Spieltags: Bale? Ja ja, schon nicht so schlecht. Zum Prädikat "Spieler des Spieltags" hat's für den Waliser trotz dreier Tore gegen Valladolid nicht gereicht. Denn Valencias Jonas schnürte gegen Osasuna innerhalb von neun Minuten einen Dreierpack und hauchte dem strauchelnden Riesen im erbitterten Kampf gegen die Mittelmäßigkeit somit wieder Leben ein. Gegner Osasuna machte es dem ehemaligen Champions-League-Teilnehmer aber auch nicht sonderlich schwer. Punal sah nach grobem Foul bereits nach 17 Minuten Rot. Und 73 Minuten in Unterzahl ist dann eben schon eine ganze Menge Holz. Aber auch generell scheint das Team von Javier Garcia zuletzt ausschließlich mit sich selbst zu kämpfen. Vier der letzten sechs Partien beendete Osasuna in Unterzahl. Wer jetzt auf die glorreiche Idee kommt, dass Sergio Ramos bald für Osasuna aufläuft, glaubt auch, dass Messi bis zur WM in Argentinien bleibt.

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