"Herr Giggs, Sie sind eine F****"

SID
Joey Barton (l.) ist offenbar nicht gut auf Ryan Giggs und dessen Image zu sprechen
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Premier League

Von Raphael Honigstein

Spiel des Spieltags: Das 2:2 von Tottenham gegen Manchester United hatte alles, was ein anständiges Premier-League-Spiel braucht: eine merkwürdige Anstoßzeit (Sonntagmittag), viele Tore, eine Schwalbendebatte (Danny Welbeck flog vor Rooneys verwandeltem Foulelfmeter sehr schnell), Zweifel an Uniteds Qualität in der Zentrale und viel Zoff in der Pressekonferenz. Andre Villas-Boas bezichtigte in einem Radio-Interview den früheren Spurs-Eigentümer Lord Sugar, eine Kampagne gegen ihn zu fahren, und watschte dann einen Reporter der Daily Mail ab, der den Portugiesen nach dem 0:6 gegen Man City in einer Kolumne mehr oder minder als unfähig beschrieben hatte.

"Das ist ein persönlicher Angriff auf meine menschlichen Werte", sagte Villas-Boas. Kollege Sam Allardyce, der selbst nur allzu gerne einen Spitzenklub trainieren würde, beschrieb AVBs Reaktion prompt als "unreif". In der Tat hätte sich der 36-Jährige nicht ganz so dünnhäutig zeigen müssen. "Es gibt keine größere Schwäche für einen Trainer, als Zeitung zu lesen", twitterte Rory Smith. Der Mann muss es wissen: er schreibt als Fußballreporter für die Times.

Mann des Spieltags: Aufsteiger Hull City gewann ziemlich sensationell 3:1 gegen den FC Liverpool. Aber der Sieg wurde von neuerlichen Unverfrorenheit von Eigentümer Assen Allam. Der 74-Jährige will den Klub bekanntlich in "Hull Tigers" umbenennen. Unter dem Banner "City till we die" (City bis zum Tod) kämpft eine Fangruppierung gegen diese Maßnahme, Allam findet das nicht so gut. "Von mir aus können die so schnell wie möglich sterben", sagte er in einem Interview mit dem Independent on Sunday. "Wenn man mich nicht will, biete ich den Klub sofort zum Verkauf an", fügte der sympathische, traditionsbewusste Unternehmer hinzu.

Anything Else? Auch unser alter Freund Joey Barton hatte nicht gerade nette Worte für Ryan Giggs übrig. Der am Freitag 40 Jahre alt gewordene Waliser wurde überall gefeiert, nur Barton sah das etwas anders. "Er ist der britische Paolo Maldini", begann Barton auf Twitter dezent, doch dann wurde es heftig. "Ich respektiere ihn als Spieler, aber die Alte vom eigenen Bruder zu knallen geht gar nicht. Niedriger kannst du nicht sinken, das ist 100 mal schlimmer als das, was JT gemacht hat. Ein Held? Du knallst die Alte von deinem Bruder. Mir ist egal, wie gut du bist. Du, mein Herr, bist eine Fotze." Das kann man schon irgendwie so sehen, aber vielleicht doch anders formulieren. Nicht ganz so übellaunig, aber doch schön war übrigens auch die Begründung von Garth Crooks für seine Nominierung von Wayne Rooney in die Elf des Tages. "Ich sprach am Samstag mit meinem Onkel Ben und sagte, dass Aaron Ramsey fast sicher zum Fußballer des Jahres gewählt wird", schrieb der BBC-Experte in seinem Blog. "Er nahm mir das Champagner-Glas aus der Hand und sagte: 'Du meinst Wayne Rooney, oder?' Ich sagte ihm, dass das ein gutes Argument war und ging prompt nach Hause." Darauf noch einen Schampus, Garth!

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