Grödig entlässt zweiten Spieler

SID
Zündel (l.) galt als Leitwolf beim SV Grödig, muss sich jetzt aber einen neuen Verein suchen
© imago

Der im Mittelpunkt eines Wett- und Erpressungsskandals stehende österreichische Bundesligist SV Grödig hat den nächsten Profi entlassen. Wie Manager Christian Haas am Freitag auf einer Pressekonferenz mitteilte, ist der Vertrag mit Abwehrspieler Thomas Zündel nach Bekanntwerden neuer Informationen aufgelöst worden.

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Zuvor hatte sich der Klub aus dem Bundesland Salzburg von Dominique Taboga getrennt, nachdem dieser die Affäre um Wett- und Spielmanipulationen mit seiner Aussage bei der Polizei ins Rollen gebracht hatte. Taboga war am Mittwoch festgenommen worden.

"Jeden Tag kommt etwas Neues daher", sagte Haas, der die Zusammenarbeit des Vereins mit dem Bundeskriminalamt "ganz wichtig" findet. Der Vertrag mit Zündel sei nicht wegen eines Manipulationsversuchs aufgelöst worden, sondern wegen eines "großen Vertrauensbruchs", sagte Haas, der den 25-jährigen Zündel als "naiv und dumm" bezeichnete.

Für den Aufsteiger und Tabellenvierten Grödig ist die Suspendierung ein weiterer Rückschlag - sowohl Zündel als auch Taboga galten als Stützen des Teams.

Wettverbot für Spieler

Der Verein hat ein Wettverbot für seine Spieler verhängt, das auch für Pokerspiele oder Casinobesuche gilt. Des Weiteren setzt Haas auf die Arbeit der Staatsanwaltschaft, um die verheerende Situation aufzuklären.

"Die gehören alle entfernt, dann kann der österreichische Fußball neu starten", sagte Haas, der zudem einen umfänglichen Vertrauensverlust im Klub beklagte.

Neben Zündel waren am Donnerstag dessen Mitspieler Mario Leitgeb, Peter Tscherenegg und Stefan Nutz polizeilich vernommen worden. Das Trio soll von Taboga wegen eines möglichen Manipulationsversuchs angesprochen worden sein. Alle drei hätten, so Haas, aber weiter das volle Vertrauen des Vereins.

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