Chuck Norris kann einpacken

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Premier League

Von Raphael Honigstein

Spiel des Spieltags: 15 Minuten lang mutete das Spitzenspiel (Erster gegen Dritter) wie einer dieser Kicks im Regents Park mit 20 Leuten pro Team an - es gab keinen Platz, keine Kontrolle, kaum Chancen. Doch mit Santi Cazorlas 1:0 - ein Volley nach eigener Kopfball-Vorlage über den Pfosten, das muss man erstmal schaffen - dominierte Arsenal eindrucksvoll die Partie und ließ vor allem den überforderten Steven Gerrard, 33, in der Zentrale der Reds ziemlich alt aussehen. "Die bessere Mannschaft hat gewonnen, darüber lässt sich nicht streiten", sagte Liverpool-Coach Brendan Rodgers nach der 0:2-Niederlage seines Teams. (Aaron Ramsey hatte den zweiten Treffer der Gunners mit einem feinen Schuss in den Winkel erzielt).

Arsene Wenger widmete sich hinterher wieder seinem Lieblingsthema ("so ein Sieg bringt Selbstvertrauen") und erlaubte sich einen kleinen Witz. "Wenn ich Euch nach dem 1:3 gegen Aston Villa (im ersten Saisonspiel) gesagt hätte, dass wir im November mit fünf Punkten Vorsprung oben stehen würden, hätte ich aus dem Stadion rennen müssen - Ihr hättet mich umgebracht", sagt der Franzose den Pressevertretern. Dortmunds 6:1-Sieg gegen Stuttgart hatte der 64-Jährige übrigens auch angeschaut, aber nur zur Hälfte. "Nach 20 Minuten habe ich gesehen, dass es ein zu einfaches Spiel werden würde, ich hätte mir mehr Widerstand (von Stuttgart) gewünscht", sagte er, "für Dortmund war es ein schönes Freundschaftsspiel."

Mann des Spieltags: Alles, wirklich alles an dem Tor von Stoke Citys Asmir Begovic gegen Southampton (Endstand 1:1) war sensationell. Es fiel nach nur zwölf Sekunden. Der Bosnier "schoss" aus 87 Metern. Er ist - die meisten werden es wissen - Torwart. Und das Beste: mit dem Freaktreffer avancierte der in Deutschland aufgewachsene 25-Jährige tatsächlich zum Führenden in der internen Stoke-Torschützenliste. (Bisher hat niemand mehr als ein Tor erzielt) "Natürlich war das keine Absicht", sagte Begovic, leicht peinlich berührt - das Malheur von Kollege Artur Boruc, dem der vom Wind getragene Ball über den Kopf flog, erweckte in ihm eher Mitleid als Schadenfreude. "Artur hat mir gratuliert und ich habe mich entschuldigt", sagte er. Den Spielball hat er zwar aufgehoben und von den Kollegen signieren lassen, aber die Erfüllung seines großen Torhütertraums steht noch aus. "Ich würde lieber in der letzten Minute einen Kopfballtreffer machen", sagte Beggo. Wenn Stoke weiter so selten trifft, kann Trainer Mark Hughes ja mal über diese taktische Variante nachdenken.

Anything Else? Die Sicherheitsvorkehrungen vor dem ersten Waliser Derby in der Premier League waren am Sonntag enorm - Fans von Swansea durften nur mit einem speziellen Pass in die Hauptstadt Cardiff reisen. Das Match selber war eher zum Vergessen - Kapitän Steven Caulker gelang per Kopfball der 1:0-Siegtreffer - aber das störte die Fans der "Blutbilds" natürlich überhaupt nicht. Sogar der Ärger über den allzu umtriebigen Eigentümer Vincent Tan war bald vergessen - nur eine kleine Minderheit protestierte nach Schlusspfiff gegen den Eigentümer. "Das war ein Sieg für die Fans, die Spieler und den Trainerstab", sagte Trainer Malky Mackay - also nicht für Tan, der aus Marketinggründen die Vereinsfarben geändert hat und auch sonst überall mitreden will. Ärger könnte es noch für Swansea-Mittelfeldspieler Jonjo Shelvey geben, der mit einer "Schwimm"-Geste die Fans der Gegner provozierte. Die Aktion erinnerte an eine Rauferei von 1988, als Cardiff-Rowdies die Rivalen von Swansea ins Meer jagten.

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